Solche Panik lesbisch zu sein/ zu werden?

8 Antworten

Nach dem, was Du schreibst, habe ich nicht den Eindruck, daß Du lesbisch bist. Denn sexuelle Erregung fühlst Du beim Anblick einer anderen Frau nicht.

Ich habe eher den Verdacht, daß Du eine gütige und liebende Mutter vermisst und ein wenig Nestwärme suchst.

Alles, was Du über Sexualität weißt, hast Du Dir selbst angeeignet, auch durch das Schauen von Pornos. Es wäre aber viel wichtiger, wenn Du jemand hättest, mit dem Du über Deine Sehnsüchte und Ängste reden kannst, sowie Menschen, die ein gutes Vorbild für eine lebendige Beziehung sind.

Ich wünsche Dir, daß Du solche Menschen findest, denen Du Dich anvertrauen kannst.

Alles Gute,

Giwalato 


Sisterkronls 
Beitragsersteller
 28.07.2017, 23:54

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter mich wirklich liebt. Ich aber mit zunehmendem Alter das Gefühl hatte für sie wie ein Projekt zu sein. Ich verstehe mich an Tagen super mit ihr aber an anderen ist sie wie ausgewechselt, beschuldigt und kritisiert mich wegen Sachen die schon 2 Monate zurückliegen, sie wird dann sehr unsachlich. Trotzdem ist sie für mich da. Aber ich bin eher derjenige der dann auf ein Gespräch verzichtet. Ich glaube auch gerade deshalb weil ich mich sexuell so garnicht angezogen fühle nicht lesbisch zu sein. Ich Sehne mich eher danach mit einer Frau zu kuscheln oder zu umarmen. Aber nicht im übertriebenen Maße eher ganz normal. Ich glaube auch dass ich mich einfach zu sehr hineinsteigere. 

Danke für deine Antwort:))

Liebe Grüße Lisa 

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Da ist vielleicht irgend ein verdrängtes Thema das Du hast. Scheue nicht den Gang zu einem Psychotherapeuten. Es ist nichts falsch oder dumm an Dir, sexuelle Phantasien hüten viele Menschen. Du musst nur lernen mit Dir selber klarzukommen.

Merke, du kannst Gefühle nicht steuern.

Du hast das große Glück es ausprobieren zu können und wirst dir irgendwann im klaren sein, wohin es dich zieht. Nur weil dein Umfeld m/w vorzieht, musst du das nicht.

Du wirst dich eh nur da wohlfühlen, wo es dich hinzieht. Egal ob m / w oder beides. Und glaube mir, die Suche nach dem Wohlbefinden ist elementar.

Lass dir da nie was einreden und finde deinen Weg!

mad

Ich denke, ich kann deine Gedanken ein Stück weit nachvollziehen und weiß wie es ist von einem Gedanken verfolgt zu werden. Ich dachte tatsächlich auch mal schwanger zu sein ohne Grund und habe mich da total reingesteigert (es soll sogar Scheinschwangerschaften geben, die so entstehen) und auch das mit der Sexualität treibt hat mich lange umgetrieben, da ich mich damit nicht auseinandersetzen wollte.

Das wichtigste was Du über solche zwanghaften Gedanken wissen musst, ist dass sie immer stärker werden, desto mehr Du dich gegen sie wehrst und in dem Gefühl sie zu bekämpfen und sie im Griff zu haben, ihre Anwesendheit nur noch mehr anwächst. Wenn Du dir das bewusst machst und die Gedankengänge beginnst logisch nachzuvollziehen, dann kannst Du einen Schritt zurück treten und es als psychischen Vorgang betrachten, anstatt als deine wahren Emotionen. Mir hat das oft geholfen. Was mir noch mehr geholfen hat war anstatt immer nur zu prüfen und zu testen ob es so sein könnte und die Reaktionen zu beeinflussen, war hinzunehmen, dass es nicht so schlimm wäre, wenn es wahr wäre. Im ersten Moment scheint das schwierig, weil es ja das ist was man am wenigsten will, aber im Endeffekt wird es sich lohnen. Probier es einfach mal. Sag Dir selbst und Du musst davon überzeugt sein, dass es so ist, dass es absolut nicht schlimm wäre, wenn Du lesbisch wärst. Dass es voll in Ordnung wäre und es kein Problem für Dich darstellen würde das auszuleben. Vielleicht hilft es Dir auch wirklich mit jemandem zu reden, denn auch diese Person wird sagen, dass das so ist. Und wenn Du diesen Punkt erreicht hast, wo Du dir sicher bist, dass es keine Tragödie wäre, wenn es so wäre, dann gibt es auf einmal nichts mehr wovor Du Angst haben musst. Keine der Überprüfungen, die Du bei jeder einzelnen Frau vornimmst, könnte einen schlechten Ausgang haben, vielmehr könntest Du akzeptieren, dass Du sie vielleicht doch attraktiv findest(was auch unter heterosexuellen Frauen völlig normal ist).

Und genau dann wirst Du merken, dass der Zwangsgedanke auf einmal keine Chance mehr hat, dass er keinen Grund mehr hat sich durchzusetzen und immer stärker zu werden. Er wird hinfällig und kann Dich nicht mehr beherrschen. Was bleibt bist Du, wie Du frei denken kannst und die Überlegung, ob Du dich vielleicht zu einzelnen Frauen hingezogen fühlst oder auch nicht und was das für Dich bedeutet. Denn selbst wenn Du dich zu einer Frau hingezogen fühlst, gibt es kein Gesetz, das Dir vorschreibt lesbisch zu sein oder das ausleben zu müssen. Wenn Du Dich zu einer Person egal welchen Geschlechts angezogen fühlst, bist es immer Du, die den Entschluss fasst, ob daraus mehr werden soll oder nicht. Es ist ein ganz anderer Punkt der Entscheidung, der frei von Zwängen bei Dir liegt, aber meilenweit von dem entfernt ist, wie Du jetzt gewungen bist darüber nachzudenken.

Ich wünsche Dir, dass Du das in den Griff bekommst und vielleicht auch Veränderungen, die nach der umschwunghaften Zeit nach dem Abi eintreten, deine Gedanken zum Guten verändern werden und Dich ein wenig entspannter auf Dein Leben schauen lassen. Ich möchte den Rat der anderen Dich an einen Psychologen zu wenden nicht übergehen, sondern denke auch, dass das eine gute Möglichkeit wäre, wenn Du merkst, dass Du es alleine nicht hinbekommst! Auch das scheint vielleicht wie ein großer Schritt, da man es erstmal jemandem sagen muss und so, aber das ist alles halb so wild, wenn Du dadurch wieder frei denken kannst! Alles Gute!


Sisterkronls 
Beitragsersteller
 28.07.2017, 23:49

Vielen Dank 

Ich versuche diese Gedanken soweit zu akzeptieren, nur wenn ich dann denk ach was wäre so schlimm daran, muss ich dennoch irgendwie weinen. Und das passiert mir eigentlich selten. Ich habe auch überlegt ob es mit der Beziehung zu meinen Eltern etwas zu tun hat, obwohl mich ich weis, dass sie mich wirklich lieben. Ich verstehe nicht warum diese Gedanken gekommen sind und dann denke ich weil du halt lesbisch bist und dann denke ich wieder das kann nicht sein dafür warst du schon zu sehr in Jungs verliebt. Ich bilde mir von schritt zu Schrott mehr ein. Am Anfang war es nur die Panik, dass ich es bin. Dann konnte  ich mich beruhigen. Dann hab ich viel darüber nachgelesen zum Beispiel dass man lesbisch ist wenn man Männer ein Bischen eklig findet( natürlich nicht alle nur grob gesagt) und schwups dachte ich ich finde sie eklig. Das ist mittlerweile nochmal weg, weil ich gelesen habe: Man ist erst lesbisch wenn man sich in eine Frau verliebt und schwups dachte oh ich hab mich in jemand verguckt. Das stört mich daran, dass diese Gedanken nicht unbedingt von mir weitergeführt werden, sondern dass das alles kommt nachdem ich was gelesen habe. Das war aber schon immer ein groses Problem von mir. Dachte auch oft ich bekomme eine herzmuskelentzündung. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich schon als kind so war und einmal überzeugt war Krebs zu haben. Diese Angst hätte sich erst gelegt, als wir im Krankenhaus waren. Ich versuche so zu denken wie du es gesagt hast. 

Mit einer Freundin habe ich schon darüber geredet: das Problem dabei ich fühlte mich danach überhaupt nicht erleichtert, was ja eigentlich wirklich gegen die homosexualität spricht. Ich fühlte mich danach noch eingeengter in etwas das ich nicht sein möchte...

Es hat mir trotzdem schon sehr geholfen Danke 

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Pixelux  29.07.2017, 14:00
@Sisterkronls

Das freut mich:)  Und neben all den Ratschlägen, die Du hier erhalten hast, rate ich Dir dich einfach dich ein bisschen abzulenken. Lies nicht so viel darüber und nutze nicht jede freie Minute das Gelesene zu überprüfen. Unternimm was, triff dich mit Freunden oder mach was mit deiner Familie. Im Idealfall denkst Du erst danach wieder richtig darüber nach, hast schon wieder mehr Abstand und siehst es vielleicht ein bisschen anders:).

Da das Grundprinzip aber insgesamt ja schon ein tieferes Problem zu sein scheint, das dich seit deiner Kindheit verfolgt, rede doch mal mit jemandem darüber, der davon weiß, dass das schon lange so ist (wie deine Mutter) und spreche an, dass Du erwägst vielleicht mal zu einem Psychologen zu gehen. Trau Dich!

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Warum bist du panisch davor? Gut. Vor ein paar Wochen habe ich mir eine Verbindung mit einem anderen Mädchen schlecht vorstellen können.

Dann wurde ich (16) aber vergewaltigt und kann mir keinen Kerl mehr in meiner Nähe vorstellen und ging wegen des psychischen Traumas freiwillig in eine Klinik, aus der ich heute entlassen wurde.

Dort habe ich meine Traum-Partnerin kennen gelernt, die leider während meines Aufenthalts als meine Pflegekraft (Schülerin / 18) nichts mit mir "anfangen" durfte.

Wir werden uns am Sonntag zum ersten Mal "in Freiheit" treffen und sie braucht keine Strafe zu befürchten. Ich freue mich schon jetzt darauf. :)