Noch nicht lange zusammen, aber schon kaum/gar keinen Sex mehr?
Hallo zusammen,
ich brauche mal einen Rat.
Ich bin seit genau einem Jahr mit meinem Freund zusammen.
Im Grunde läuft die Beziehung auch echt gut. Ich bin total glücklich und könnte mir keine bessere Beziehung vorstellen. Doch eine Sache gibt es in der Beziehung, die mich bisschen verunsichert. Es geht um unser Sexleben.
Am Anfang der Beziehung war es so, dass mein Freund immer steif war.. Ich brauchte nicht mal etwas machen oder sowas.. Das war halt so. Er meinte immer, dass würde daran liegen, weil er mich liebt.
Wir hatten ein turbulentes Jahr und ich wurde letztes Jahr im März auch direkt schwanger. Es war nicht geplant, aber wir freuten uns dennoch extrem auf unser Würmchen. Doch dann haben wir es verloren. Ich musste auch zur Ausschabung. Das hat schon sehr starke Spuren hinterlassen. Bei ihm, genauso wie bei mir.
Ich hatte und habe Angst, dass ich wieder schwanger werden könnte. Aus diesem Grund bin ich auch zum Frauenarzt gegangen. Diese wollte mir aber nicht direkt die Pille verschreiben, weil sich meine Hormone erst einmal einpendeln sollten. Nun ja.. Wir sollten dann Kondome vorübergehend benutzen. Das wollte er, aber ich ebenso nicht. Also hatten wir einfach gar keinen bis wenig Sex. Gefühlsmäßig passte das aber schon, denn die Angst war da noch extrem. Ich musste im Juni zur Abrasio.. Danach durften wir auch keinen Sex haben, aber das wollten wir beide auch nicht direkt.. Dann war es Sommer.. Ab und an hatten wir Sex.. Volles Risiko.. Aber was sollten wir auch machen, wenn ich die Pille nicht bekomme.. Wir sind dann beide umgezogen uns es war auch extrem stressig.. Dann neuer Job.. Es war wie gesagt ziemlich turbolent.. Aber irgendwie haben wir seit dem kaum noch Sex.. Die Lust ist da.. Auf meiner Seite auf jeden Fall.. Auf seiner Seite.. nun ja.. Das kann ich nicht einschätzen.. Und da fangen die Probleme an..
Mir ist bewusst, dass wir nach so einem Schicksalsschlag und die anderen Umstände halt wenig Lust haben (obwohl das bei mir nicht so der Fall ist).. Ich war schon immer so, dass ich viel Sex mochte und irgendwie fehlt das in der Beziehung.
Mein Freund sagte im Sommer, ihm sei das zu warm.. Dann der Job.. zu stressig.. Dann eben der Verlust unseres Babys.. Er hätte Angst, dass ich wieder schwanger werde.. Kann ich aber nur bedingt verstehen, denn an manchen Tagen ist es ihm ja auch egal und wir haben Sex.. Nun ja und dann ist da noch die Sache, dass er von Anfang an nicht immer zum Höhepunkt kam. Er meinte, dass das nicht an mir liegen würde.. Es wären halt die Gedanken (letztes Jahr, Arbeit, Wohnung usw). Das verstehe ich auch und kann das auch gut nachvollziehen.
Wir haben uns dann mal unterhalten darüber und ich sagte, dass ich mir mehr Sex wünsche.. Da sagte er mir dann, dass er sich selbst total unter Druck setzt. Weil er eben auch kommen und mich nicht enttäuschen will.. Nur weil ich immer gesagt habe, dass ich Sperma liebe.. Ich sagte ihm daraufhin auch, dass ich es schön finde, wenn er einen Orgasmus hat, aber den Sex davon ja nicht abhängig mache. Ich selbst muss auch nicht jedes Mal kommen, aber ich mag einfach die Nähe und das intime mit ihm. Naja, es wurde dann auch eine Zeit lang besser und er kam dann auch jedes Mal.. Aber dann ist das auch wieder eingeschlafen.. Die Sache ist aber.. Er kann auch ohne weiteres onanieren. Ansich finde ich das auch vollkommen in Ordnung. Aber automatisch denke ich mir dann.. Komisch, dass das geht und mit mir nicht? Bin ich nicht attraktiv genug, liebt er mich nicht mehr? Gibt es andere Probleme, die er sich nicht traut anzusprechen (ich bin ziemlich offen was das Thema Sex angeht, aber er kennt das halt so gar nicht und es ist ihm unangenehm)?
Ich habe ihn dann vor ein paar Wochen beim Onanieren erwischt und er war so geschockt und hat dann richtig böse reagiert. Wir hatten einen mega Streit und naja.. Seit dem hatten wir halt auch nur einmal Sex.. Auch wenn er nicht kam.. Ich war dann eine Woche später baden und er kam dann ins Bad und hat mich gefingert.. Weil ich eben meinte, dass das auch dazugehört.. Nicht eben nur das wilde rumstochern.. Naja, das war auch die letzte Aktion und wieder sind 3 Wochen vergangen. Wir sind nun auch wiederholt umgezogen.. Klar Stress, Arbeit, dies und das.. Aber ich mache mir echt Gedanken.. Eben auch, weil wir noch gar nicht so lange zusammen sind. Und ich frage mich, ob das an mir liegt oder nicht.. Klar kann mir das hier niemand beantworten, weil keiner weiß, wie er denkt, aber vielleicht kann mir jemand Tipps geben, wie ich besser damit klar komme.. Verlange ich zu viel? Ich will ja nicht mal jeden Tag Sex, aber so 2 - 3x die Woche wäre halt schon gut.. Und vielleicht kann mir jemand sagen, wie ich das nicht einfach immer nur auf mich beziehen kann.. Denn das ist echt eine Macke von mir..
4 Antworten
Ich kann euch nur empfehlen, eine Paartherapie zu machen.
Das klingt erstmal hart, aber ihr habt viel erlebt, was euch und damit auch eure Beziehung belastet und dadurch natürlich auch bei vielen (in dem Fall ihm) die Lust leidet.
Ihr müsst lernen, mit den Erlebnissen umzugehen, gerade weil es so viel auf einmal war und so auch harmlose Dinge deutlich mehr belasten und offener miteinander zu reden.
Dazu gehört auch, die Gefühle (auch zum Thema Sex) mehr zu thematisieren und sich wieder mehr anzunähern. Hast du ihm mal vorgeschlagen, einfach mal nackt kuschelnd zu schlafen, damit diese körperliche Nähe wieder oder allgemein erst "normaler" wird?
Paartherapeuten können euch helfen den Weg sich wieder mehr anzunähern und so optimalerweise auch das Sexleben wieder zu beleben.
Denn es ist schwer für dich, deine Wünsche und Gefühle offen zu benennen, aber ihm damit keinen Druck zu machen und ihn zu irgendwas zu drängen, da kann professionelle Hilfe helfen.
Vielen lieben Dank für die Nachricht. Tatsächlich möchten wir beide auch echt eine Therapie machen. Jedenfalls eine, wo es um den Verlust geht, denn spurlos ist es weder an ihm, noch an mir vorbei gegangen. Das mit dem Kuscheln ist so eine Sache. Ansich ist es eine gute Idee, aber denke das bringt nicht so viel. Bevor wir das Gespräch hatten, habe ich Wochen, vielleicht sogar Monate immer versucht den Anfang zu machen. Aber er hat mich jedes Mal abgewiesen. Jetzt ist es halt mittlerweile so, dass ich eben auch nichts mehr mache, denn ich habe auch Angst, wieder und wieder abgewiesen zu werden. Das fühlt sich halt auch nicht so toll an. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich mir halt auch Reizwäsche gekauft habe. Und er ja immer der Meinung ist, wenn er arbeiten ist, dann geht so oder so nichts. Ich hatte das dann mal an, als er arbeiten musste und siehe da.. Er ist halt auch drauf angesprungen. Aber genau das zeigt mir halt, dass es doch an mir liegen könnte. Auch wenn er mir das immer wieder und wieder versichert, dass es eben nicht so ist. Ich bin echt am verzweifeln, was das angeht.. Natürlich will ich ihm auch keinen Druck machen. Ich akzeptiere das ja auch, aber es macht mich halt unglücklich und irgendwie verletzt es mich auch..
Ich persönlich würde euch empfehlen das mal bei einem Psychologen abklären zu lassen.....beide.....
Wenn ein Mann sich selbst unter Druck setzt kommen zu müssen dann stimmt meist etwas nicht. Bei meiner Freundin und mir ist das völlig normal das man mal kommt und mal halt nicht.
Ich kann mir gut vorstellen das der Verlust eures Kindes spuren hinterlassen hat. Vielleicht ekelt er sich jetzt auch davor mit dir Sex zu haben weil er weiß dass da mal ein toter Fötus drin war bzw. ein Arzt da zugange war den da wieder rauszuholen. Vielleicht denkt er das auch nur unbewusst und hat deshalb Hemmungen. Alles ist möglich.....
LG
Juli
Richtig. So wie du sagst, ist es ja auch normal. Man muss halt nicht immer kommen. Aber irgendwie begreift er das nicht. Er meinte mal zu mir, dass er sich dann nicht männlich genug fühlt. Ich finde das aber einfach total schwachsinnig. Ich weiß auch nicht, wie ich ihm die Angst nehmen könnte. Wahrscheinlich gar nicht. Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob er sich ekelt oder irgendwelche Hemmungen hat. Er redet halt nicht wirklich mit mir darüber.
Das solltest du nicht auf dich beziehen. Ihr habt ja echt schon was durchgemacht miteinander. Wahrscheinlich kommt er schlechter damit klar als du. Nimm Rücksicht und mach ihm keinen Vorwurf. Sucht euch eine sichere Verhütungsmethode, vielleicht hilft das am besten, denn es ist ja Angst vor einer weiteren Schwangerschaft dabei. Vielleicht könntet ihr bis ihr sicher verhütet auf Sex ohne Penetration ausweichen?
Wichtig wäre halt, dass er offen über seine Gefühle reden kann. Wenn ihr vor der Fehlgeburt ein schönes Liebesleben hattet, tippe ich stark auf unterbewusste Angst. Eine Therapie finde ich sinnvoll. Bezieh es nicht auf dich...ihr hattet da einfach Pech. Damit seid ihr nicht alleine.
Wow. Wie toll du reflektierst 😊. Jeder Mann ist unterschiedlich . Ich bekomme schon einen hoch, wenn nur der Wind bläst. Da kann ich gar nichts machen. Selbst nach ner Operation. Ich kenne Leute, die haben keine Lust mehr, nachdem sie bei der Geburt dabei waren . Umso mehr Dinge dann thematisiert werden, desto höher kognitive Dissonanzen und darauf folgend Reaktanz.
überforderung, Komplexität einfacher Prozesse etc machen Dinge auch nicht einfacher . Man muss das abwarten. Wenn er onaniert braucht er ja kein Sildenafil. Ich persönlich würde das persönlich nehmen. Ändert sich nichts: Trennung . Gibt genug Männer und Töchter . Alles gute 🍀
Danke dir. Ja, ich weiß. Jeder Mann ist anders. Und ich bin ja auch eigentlich zufrieden, dass er eben nicht immer nur das eine will, wie manch anderer. Aber es ist dann doch etwas belastend, wenn er überhaupt gar nicht will. Ich will da auch kein Fass aufmachen. Und eine Trennung kommt für mich nicht in Frage. Jedenfalls nicht, wenn es ums Thema Sex geht. Aber so mega glücklich macht es mich halt auch nicht. Es fehlt halt einfach was.
Danke dir für deine Nachricht. Ja, es ist nur sehr schwer, das alles nicht auf sich zu beziehen. Denn alleine klappts ja auch.. Ich meine, ich weiß auch, dass Selbstbefriedigung sehr wenig mit Sex zu tun hat. Es ist halt doch etwas anderes.. Aber ich frage mich halt, wieso er es sich lieber alleine macht, wo ich doch da bin und er ja auch weiß, dass ich immer Bock habe.. Natürlich war die Zeit nicht einfach und wir haben da echt dran zu knabbern. Aber ich denke auch, dass wir ohne Therapie da nicht rauskommen. Aber es dauert eben auch, bis man da einen Platz gefunden hat. Ich bin mir halt auch echt nicht sicher, ob das wirklich nur daran liegt, dass wir nicht verhüten. Denn gefühlt sagt er mir erst, dass es zu warm sei, dann wegen des Würmchens, dann die Arbeit. Klar, es sind viele Faktoren. Aber es fühlt sich so an, als sucht er nach Gründen.. Oder eben so klassische Ausreden. Und dann beziehe ich es doch auf mich.