Ist es euch persönlich wichtig, beschnitten zu sein?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

Ja, beschnitten sein ist mir wichtig 62%
Nein , beschnitten sein ist nicht wichtig 21%
Ja, bin beschnitten, ist mir aber nicht wichtig 18%
CleverRemo  03.03.2022, 15:57

Geht es um eine medizinisch notwendige Beschneidung oder um religiöse Genitalverstümmelung?

m47111 
Beitragsersteller
 03.03.2022, 15:59

Es geht um die Feststellung des Ist-Zustandes, nicht um eine Veränderung!

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, beschnitten sein ist mir wichtig

Hallo,

ja ich bin sehr gerne beschnitten.

Es war mir Anfangs nicht wichtig und deshalb habe ich auch sehr lange mit einer Beschneidung gewartet.

Dann habe ich mich doch dazu entschlossen und finde es jetzt echt prima. Und jetzt ist es mir wichtig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Freiwillige radikale Beschneidung als Erwachsener

Manu41957  10.11.2022, 16:09

Wie bei mir

1

Ja, mir ist es ehr wichtig beschnitten zu sein. Es ist unabdingbarer Bestandteil mich als Mann zu fühlen.

Ja, beschnitten sein ist mir wichtig

Besseres Gefühl, einfachere Hygiene, keine Gerüche mehr ( und ich bin nicht zu faul zum reinigen, bei manchen geht das innerhalb von wenigen Stunden) und es sieht für mich beschnitten besser aus

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bin unbeschnitten. Mit Hygiene hat das wenig zu tun. Wir sind in Deutschland bzw in den westlichen Ländern die keine Probleme mit fließenden Wasser haben. Wer sich nur aus hygienischen Gründen hat beschneiden lassen, hat sich falsch informiert.

Vorhaut zurück, waschen ist ja jetzt wirklich kein großartiges Problem.

Bin unbeschnitten sehr zufrieden, hab mich so 8 Jahre zur Beschneidung regelmäßig belesen und mich letztlich glücklicherweise dagegen entschieden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, beschnitten sein ist mir wichtig

Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit kleinem Teil jüdischer Vorfahren (dazu siehe unten) beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos). Das ist inzwischen mehrere Jahrzehnte her.

Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich: Ja, ich liebe es, beschnitten zu sein!

Ich hatte wiederkehrende, stark juckende Entzündungen an Eichel und innerer Vorhaut (Balanoposthitis) und hatte die Wahl zwischen langfristiger Salbentherapie mit „ungewissem Erfolg“ und einer Beschneidung. Da ich vom FKK auch einige wenige beschnittene Penisse Erwachsener kannte, die ich schon damals attraktiver fand als mein (in Deutschland leider Mainstream)-Zipfelmützending, willigte ich sofort und freudig in meine Beschneidung ein. Sie fiel Low&tight aus, was ich sehr gut fand und finde (zwischen Oberseite der Eichel und der Narbe sind 5 mm inneres Vorhautblatt erhalten; seitlich mehr und unten/hinten über 10 mm).

Zusätzlich gab es einen familiären Hintergrund, der für meine Eltern (und Ihre Haltung, auf die ärztliche Empfehlung zu meiner prophylaktischen Beschneidung zuzugehen) und dann auch für mich und meine sofortige und überzeugte Zustimmung bedeutend war:

Meine Oma hatte eine jüdische Mutter gehabt, die die Nazizeit in Deutschland wie durch ein Wunder mit falschen Papieren überlebt hatte. So bekam ich durch die Erzählungen meiner Oma einen ganz persönlichen „Überbau“ für mein Beschnittensein, den ich bis heute als sehr wertvoll erachte. Obwohl ich evangelischer Christ bin, bedeutet mir diese jüdische Wurzel sehr viel und ich bin froh und stolz, das Zeichen für den Bund Gottes mit Abraham unveränderlich an meinem Körper zu tragen. Obwohl es kein ritueller Akt war, sondern „nur“ ein medizinischer - den allerdings ein Chirurg ausführte, der auch als Mohel für die Jüdische Gemeinde tätig war, weshalb es bei mir ganz entsprechend der Vorschriften der Mischna durchgeführt wurde.

Physisch-körperlich und sexuell bin ich mit meinem Beschnittensein äußerst zufrieden. Und meine seither nicht wenigen Sexualpartner waren und sind es auch. Ich kann es mir nicht besser vorstellen.

Auch ohne sexuelle Erfahrungen als Unbeschnittener gehabt zu haben und deshalb das „mit“ gegenüber dem „ohne“ für die sexuelle Praxis nicht am eigenen Körper und mit eigenem Empfinden vergleichen zu können: Ich beurteile die Stimulationsfähigkeit meines Penis auch Jahrzehnte nach meiner Beschneidung noch immer als ausgezeichnet. Im erigierten Zustand ist meine Eichel und der verbliebene Rest des inneren Vorhautblattes sowie insbesondere das Dreieck, in dem einmal das Frenulum war, äußerst sensibel - mit zeitlich weitgehend „steuerbarer“ Zielsetzung, was den Orgasmus angeht: Ich kann (vor allem mit Einsatz von Gleitmitteln, insbesondere des körpereigenen Präejakulats, also den „Lusttropfen“) schon nach wenigen Sekunden „explodieren“ - oder den „Abschuss“ auch, solange ich oder der Partner es möchte, hinauszögern - bis zu mehreren Stunden … Im Ruhezustand liebe ich es, dass die genannten vorderen Bereiche meines Penis sich einerseits auch „robust“ berühren und behandeln lassen (das Abschrubben meiner nicht erigierten Eichel und der angrenzenden ehemaligen Vorhautinnenseite mit einer harten Borstenbürste ist sehr angenehm stimulierend; ebenso wie das Reiben am Hosenstoff) - aber ich liebe es zugleich, dass auch im alltäglichen Ruhezustand dort stets und uneingeschränkt so viel Sensibilität existiert, dass ich ständig, etwa durch besagtes Reiben der Eichel am Hosenstoff, subtil und dennoch deutlich und äußerst angenehm „kribbelnd“ daran erinnert werde, dass ich keine Vorhaut habe. Auch diesen Aspekt der ständigen, aber nicht aufdringlichen „Präsenz“ meines Beschnittenseins im Bewusstsein liebe ich sehr …

Das Beschnittensein ist - auch bzw. gerade wegen meiner beschriebenen Familiengeschichte - zudem Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstverständnisses. Und damit meines individuellen Stolzes.

Deshalb spricht mir die letzte wählbare Antwort aus dem Herzen: Beschnitten zu sein ist mir wichtig!

Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Die unten stehende Angabe zu „Woher ich das weiß“ (dass ich Urologe bin), wurde automatisch ausgefüllt. Sie ist für meine hier ansonsten gegebenen ärztlichen Ratschläge vorformuliert. Auf diese Frage trifft es so nicht zu; hier müsste „eigene Erfahrung“ stehen. Denn es geht nur um meine ganz individuelle Geschichte. Dass diese Erfahrung so gut ist, wirkt sich nicht etwa so aus, dass ich als Arzt Beschneidungen generell befürworten würde. Das kommt für mich nicht in Frage. Ich sehe jeden einzelnen Fall hochdifferenziert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Urologe/Androloge, in Praxis und Forschung tätig