Denkt ihr, sie hat resigniert oder wie lässt sich diese Entwicklung sonst erklären?
Eine gute (platonische) Freundin von mir hat relativ jung geheiratet, wurde dann während der Ehe dreimal von ihrem Mann betrogen, ließ es geschehen und schließlich trennte er sich von ihr, um fortan mit seiner Affäre zusammen zu leben.
Ich und viele andere ihrer Freunde fanden das furchtbar, aber sie selbst akzeptierte es einfach, meinte "Ja dann ist es halt so." und "Reisende soll man nicht aufhalten".
Vom nächsten Partner hat sie sich dann selbst getrennt, weil dieser so eifersüchtig und besitzergreifend war.
Nun was ich nicht verstehe: Sie möchte mit beiden Expartnern weiterhin befreundet sein oder eine Sexbeziehung mit ihnen führen.
Ich sage zu ihr "Sie betrügen dich, sperren dich ein, geben dir keine Liebe und du willst sie dafür noch mit Freundschaft oder Sex belohnen?"
Ihre lapidare Antwort: "Ja wenn ich schon keine erfüllende Liebe haben kann, dann will ich wenigstens Freundschaft oder Sex, besser als nichts, oder?"
Könnt ihr das nachvollziehen?
Denn ich persönlich denke, wenn man eigentlich Liebe mit allen Facetten möchte, dann ist doch Freundschaft oder Sex nur schmerzhaft, oder nicht?
Schätzt sich meine Freundin selbst zu wenig wert?
7 Antworten
Klar, sie will das Positive aus einer Beziehung, will Nähe und sexuelles Vergnügen aber keine Enge und Verpflichtung, die sie mit Untreue und Eifersucht mit 2 negativen Varianten erlebt hat.
Wenn du gut im Bett bist wäre sie ggf. Auch mit dir zu F+ bereit.
Treue und "echte" Partnerschaft ist ihr evtl. gar nicht so wichtig. Du siehst es anders, aber das ist kein Muß.
Wenn du gut im Bett bist wäre sie ggf. Auch mit dir zu F+ bereit.
Ich bin verheiratet, von daher stellt sich diese Frage garnicht.
Ihre lapidare Antwort: "Ja wenn ich schon keine erfüllende Liebe haben kann, dann will ich wenigstens Freundschaft oder Sex, besser als nichts, oder?"
Das wird genau der Grund sein: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.
Emotional allzu tief scheint sie sich auch nicht (mehr) mit den beiden Männern verbunden zu fühlen, denn sonst wäre der kleine Zipfel vom ehemals ganzen Mann ihr nicht nur zu wenig, sondern sie würde es nicht ertragen, nur diesen kleinen Zipfel zu bekommen mit dem Wissen, dass die Gefühle des anderen für mehr nicht mehr ausreichen und diese Gefühle nun wohl jemand anderem gebühren.
Hier überwiegt der Gedanke, Hauptsache nicht komplett leer auszugehen und auch nach der Trennung den Mann beanspruchen zu wollen. Gingen beide Männer darauf ein, dann wäre es kein einseitiges Ausnutzen seitens der Männer, sondern beide Seiten würden einen Deal abschließen, bei dem auch beide Seiten etwas geben und nehmen. Also dass sich deine Freundin zu wenig Wert schätzt, kann ich natürlich nicht wissen, aber sie klingt auch nicht frei vom Egoismus, so dass sie durchaus auf ihre Bedürfnisse achtet, was nicht dafür spricht, dass sie sich zu wenig selbst Wert sein könnte.
Ich könnte es nicht, ich wollte es nicht. Ich halte von diesen Freundschaft Plus-Geschichten eher weniger, weil es oftmals Selbstlügen sind. Einer von beiden steckt emotional meist tiefer drin. Wenn es sich dazu noch um einen Ex-Partner oder eine Ex-Affaire handelt, dann wird es noch schwieriger. So zieht man die Trennung schmerzhaft in die Länge und "verschwendet" Lebenszeit.
Besser ist es, durch die Trennung zu gehen, egal wie schwer es sich anfühlt und sich einem neuen Menschen gegenüber zu öffnen und eine Beziehung mit Liebe und Sex zu starten. Nur dann ist es für mich erstrebenswert.
Ich selbst bin noch die Generation, für die Liebe und Sex zusammen gehören. Wer Sex nur als eine Art Sport sieht, geht dann halt zu einem "Match". (ganz treffender Begriff, weil danach auch geduscht wird)
Das muss deine Freundin ganz allen für sich entscheiden. Ich persönlich finde das sehr traurig.
Komisch ist es auf jeden Fall. Wenn sie schlechte Menschen gut behandelt, dann fängt sie irgendwann an, gute Menschen schlecht zu behandeln.
Ich denke deine Freundin kennt sehr wohl ihre wert. Sie macht ihren Wert nicht davon abhängig, ob sie von außen Anerkennung bekommt. Außerdem brauch sie offensichtlich keine Liebe von Außen, da sie sich selbst liebt.
Sex ist ein völlig anderes Thema. Wenn man eine aktive Libido hat, sollte man diese auch ausleben. Für die mentale Gesundheit kann es schädlich sein, seine Bedürfnisse zu unterdrücken.
Wenn du intrinsische Selbstliebe besitzt, gibst du anderen Menschen nicht die Macht über deinen Gemütszustand.
Die Bedürfnisse ihres Ex, haben auch nichts mit ihrem Wert zu tun.
Deine Bedürfnisse haben auch nichts mit dem Wert von anderen Menschen zu tun.
Aber wenn man sich selbst liebt, lässt man es dann einfach geschehen, dass jemand einem dreimal fremdgeht, einen dann für die Affäre sitzen lässt und bietet ihm hinterher noch eine Freundschaft an?