Beim Sex heimlich gefilmt
Mein Partner (35) filmte mich (25) und andere Frauen wiederholt mit einer versteckten Kamera im Schlafzimmer. Wir sind seit drei Jahren ein Paar, glücklich bis dato.
Am Montag lagen die Aufnahmen meinem Chef vor, ich erfuhr bei der Sichtung des Materials von seinen Seitensprüngen.
Im Vorfeld kam es die vergangenen Monate vermehrt zu anonymen Anrufen (20-30tlg.), komischen Mails, in denen ich auch nach einer Kamera im Schlafzimmer fragen sollte, sonst würde man diese Bilder an meinen Arbeitgeber senden. Ich stellte ihn wiederholt zur Rede, er konnte sich darauf keinen Reim machen und wollte es zur Anzeige bringen. Am Montag erfuhr ich via Rundsms, dass bei ihm vor über einer Woche eingebrochen worden sei. Er sagte mir, seiner Partnerin, nichts davon. Fuhr drei Tage auf Geschäftsreise. Ich rief ihn an, inf. ihn über die aufgetauchten Videos und er gab zu, mich gefilmt zu haben. Er habe sich nichts dabei gedacht. Fände es gut, wenn ich das Material der Polizei geben täte, vllt können man dann den Dieb/Stalker besser ausfindig machen.
Keine Entschuldigung, kein Nix.
Ich ging zur Polizei, zeigte ihn an. Ich möchte ihn nicht schädigen, bin in einer Art Coabhänigkeit, aus der es sich zu befreien gilt. Liebe ihn einfach, bin über alle Maße verletzt und enttäuscht, da er mich vor dem Schaden auf Arbeit mit ein wenig Ehrlichkeit hätte bewahren können. Die versteckte Kamera, ich hätte es wohl verziehen, wenn er es offen zugegeben hätte. Oder einfach gefragt hätte, wie meine Einstellung zu Sexfilmchen ist. Die Seitensprünge, ein ganz anderes Thema… Die öffentliche Bloßstellung und Verbreitung von höchstintimen Material- unverzeihlich… Ich reagiere auf keine Anrufe mehr, gehe weiterhin arbeiten. Breche aber unter der Last des Verbrauchsmissbrauchs und den Schikanen auf Arbeit fast zusammen. Ich suchte Hilfe in einer Krisenstelle, konnte aber nicht reden. Isoliere mich zunehmend, gleite in depressives/selbstzerstörisches Verhalten ab…. Er bittet um eine Aussprache, steht ihm diese noch zu? Wie komme ich aus diesem Tal heraus? Habt ihr ähnliches erlebt? Sollte ich meine Anzeige zurück ziehen, damit ich zur Ruhe komme? Mit fehlt die Kraft für einen langen Prozess…
Vielen Dank im Voraus.
5 Antworten
Vertrauensbruch ist nicht gleich Vertrauensbruch.
Könnte man ihnen einen Wert zwischen 1 und 10 zuordnen, wobei 10 für ganz schlimm stünde, liegt das was dein Partnr gemacht hat bei 15 auf der Skala.
Er hat sich nichts dabei gedacht?
Das ist eine Ausrede die ich vielleicht bei einem 5 Jährigen gelten lassen würde- aber NICHT bei einem erwachsenen Mann.
(Obwohl ich das mal dahingestellt lasse, von wegen ob er erwachsen ist- sein Verhalten ist es nämlich nicht.)
Lass diese Demütigung nicht auf dir sitzen! Zusätzlich zu der Anzeige solltest du dir noch einen Anwalt nehmen und ihn auf Schmerzensgeld verklagen, denn das was er dir angetan hat ist absolut unverzeihlich.
Suche eine Rechtsberatung auf und lass dich informieren welche Möglichkeiten du hast, ihm diesen Vertrauensbruch so schmerzlich wie nur möglich zu vergelten. Ich sprech hierbei nicht von einem kleinlichen Rachefeldzug, sondern von einer durchdachten Aktion die ihm die Augen öffnet. Im Gegenzug dafür wirst du bei jedem unternommenen Schritt an Kraft und Selbstbewußtsein hinzugewinnen und irgendwann auch wieder ohne Scham in den Spiegel schauen können.
(Vor Wut schäume!!!)
Das ist eine Art der psychischen Gewalt, die kaum noch zu überbieten ist!
Da meine Vorredner schon einiges sagten gehe ich mal auf die Prozessfrage ein.
Du hast geschrieben, dass er Seitensprünge hatte, die auch gefilmt wurden. Mir ist klar, das es einer betrogenen Frau schwer fällt an so etwas zu denken aber... wussten diese Frauen eigentlich, was dein Freund da abzog? Wusstens ie von der Beziehung bzw wissen sie eiegntlich, dass es Filmaterial von ihnen gab, die noch das veröffentlicht wurden?
Normalerweise müsstest du ja tatsächlich mit diesem Prozess alleine fertig werden, aber wenn es so viele "opfer" gab, besteht dann für dich nicht die Möglichkeit dich mit den geschädigten Frauen zu solidarisieren und einen evtl Prozess vlt gemeinsam mit ihnen zu bestreiten?
Es klingt auf den ersten Blick etwas absurd, aber es könnte eine Möglichkeit werden emotionale Unterstützung zu erfahren, denn ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Frauen sich auf einen Seitensprung einlassen und sich freiwillig dabei filmen lassen und das Risiko eingehen vor den Augend er Öffentlichkeit denunziert zu werden ....
Würde dieses Kapitel schnell und gnadenlos beenden. Anzeige würde ich nicht zurückziehen. Vebuche es unter einer Lebenserfahrung und suche einen ehrlichen Partner. Wenn Du es aus eigener Kraft nicht schaffst, laß Dir von einem Psychologen helfen.
Du nimmst die Anzeige nicht zurück! Keine Aussprache! Der will Dich nur weichklopfen! Soll er sich bei den anderen Weibern ausheulen! Nein, nicht mal den kleinen Finger würd´ich dem geben. Und das mit dem Prozess schaffst Du auch noch!
Die Schikanen auf´m Arbeitsplatz: Sprich´mit Deinem Chef darüber! Und rede mit Menschen Deines Vertrauens darüber, die Dir den Rücken stärken! Nutze die Wut und Enttäuschung für den Absprung, aber doch nicht gegen Dich selbst!
Sowas muss man anzeigen.
Du hast Recht, danke.