Hallo,
auch ein Strahltriebwerk ist fast ein Viertakter. Ansaugen (durch Fan und verdichten (durch den Verdichter - Nieder- und Hochdruck), Gemisch zünden (in der Brennkammer) und Ausstoßen (durch die Düse) gibt es auch hier, nur dass es sich um einen kontinuierlichen Prozess handelt.
Nach der Brennkammer kommt noch die Turbine (Hoch- und Niederdruck), dann erst die Nozzle. Es gibt reine Strahltriebwerke, bei denen der Gasstrahl (Fanluft und/oder Abgasstrahl) den Antrieb liefert, Turboprops, bei denen der Vortrieb durch eine Luftschraube, den Propeller, erfolgt, aber der Antrieb des Props über ein Getriebe von einer Turbine geliefert wird und dann gibt es noch reine Propellertriebwerke in Form von Kolbenmotoren.
Bei einem Strahltriebwerk, wie es in modernen Verkehrsflugzeugen und beim Militär verwendet wird, gibt es zwei unterschiedliche Bauarten:
1) Eine kleine Luftmasse wird hoch beschleunigt; das ist bei Militärtriebwerken der Fall.
2) Eine große Luftmasse erhält eine niedrige Beschleunigung; das ist die Wirkungsweise bei zivilen Triebwerken.
Das Produkt Kraft = Masse mal Beschleunigung bleibt gleich. Fg = m * a
Das hat natürlich Auswirkungen:
Bei 1) - sind die Bauteile kleiner, passen also in einen Fighter,
- haben aber einen höheren Spritverbrauch,
- machen mehr Lärm, - werden hoch belastet,
- haben eine geringere Lebensdauer und
- einen höheren Wartungsaufwand als bei 2).
Aber sie ermöglichen aber auch
- hohe Beschleunigungen des Kampfjets,
- hohe Steigraten,
- große Spurtgeschwindigkeiten: Bei „Combat Air Patrols“ ist das Kriterium, schnell von hoher Unterschall- auf niedrige Überschallgeschwindigkeit zu kommen wichtig, wenn plötzlich ein Ziel ausgemacht und angewiesen wird und
- Flüge mit hoher Überschallgeschwindigkeit > M 1.
Bei 2)
- können die Bauteile größer sein,
- werden dadurch weniger belastet
- verbrauchen sehr viel weniger Kraftstoff
- produzieren weniger Lärm
- haben einen geringeren Wartungsaufwand und
- haben eine höhere Lebensdauer.
Das macht sie für Airlines interessanter und ist ein Grund, warum es mit der (Neu-)Entwicklung überschallschneller Verkehrsflugzeuge nicht so richtig vorangeht.
Heute liefert bei den großen Triebwerken der Fan den Hauptschub von rund 70 bis 80 % (große Gasmasse mit geringer (das ist relativ :-) Beschleunigung) und nur noch der Rest kommt über den Abgasstrahl. Die Zahlen schwanken ein wenig je nach Hersteller und Design; Du kannst auch sagen: Rund 2/3 bis 3/4 kommen vom Fan und 1/3 bis 1/4 aus der Düse.
Der „kalte“ Luftstrom des Fans legt sich über den heißen Abgasstrahl, daher entsteht weniger Lärm.
Eine Beschleunigung wird erreicht durch Erhöhung der Kraftstoffeinspritzung in die Brennkammer. Die Hochdruckturbine ist das höchstbelastete Bauteile des Triebwerks, weil hier das heiße Gas aus der Brennkammer direkt auf die Turbinenschaufeln trifft, die deshalb aus speziellen Legierungen bestehen und durch Luft gekühlt (auch hier ist „Kühlung“ relativ) werden.
Die Turbine treibt über eine Gearbox die triebwerkseigene Kraftstoff-, Hydraulik-, und Ölpumpe sowie den Generator an, entzieht also dem Gasstrahl Energie. Über Wellen werden von der Hochdruckturbine der Hochdruckverdichter, von der Niederdruckturbine der Niederdruckverdichter und evtl. der Fan angetrieben (es gibt auch freilaufende Fans).
Nimm die Daten und stelle alles in Form einer Mindmap vor. Die erste Folie zeigt die Übersicht, der Rest dann die einzelnen Prozesse und zum Schluss nennst Du die Vor- und Nachteile.
Es gibt drei große Hersteller von Strahltriebwerken: General Electric, Pratt and Whitney und Rolls Royce. Daneben noch Kooperationen oder kleinere Hersteller wie z. B. International Aero Engine.
Interessant ist vielleicht noch, dass so gut wie alle Strahltriebwerke der Welt, in Flugrichtung gesehen, rechts herum drehen, nur die Bauteile Ihrer Majestät - natürlich - links herum. Die Engländer müssen es immer ein wenig anders machen als der Rest der Welt.
Aber die Gesetze der Gasdynamik, Wärmelehre und Wärmekraftmaschinen bleiben trotzdem gleich.