Wohnungsnot, massive Fluchtlinge "Strom", wie soll das alles klappen ohne massive Baupolitik?

Schnoofy  06.11.2023, 13:07

Wie muss ich mir "massive Baupolitik" vorstellen?

Inkognito-Nutzer   06.11.2023, 13:40

Baugrundstücke massiv freigeben

Alte Gebäude umgehend abreißen

Neu ausbauen

Wie in den 1960 / 1970en. Zak Zak Zak
Aber mit Weststyle (MFH anstelle großen höhen Blöcke), nicht DDRstyle

Schnoofy  06.11.2023, 13:55

Welche Grundstücke besitzt der Bund?

Welche abrissreifen Gebäude?

Heutige Zeit vergleichbar mit1960 - 70?

Baurecht ist Ländersache, was soll der Bund da kurzfristig ändern?

Inkognito-Nutzer   07.11.2023, 12:08

Nirgendwo über Bundesregierung geschrieben. Fakt ist dass die Verantwortlichen dafür nichts, nicht genug oder nicht in Übereinst. mit der derzeitigen bzw. zukünft. Lage agieren.

7 Antworten

Gar nicht - das hat aber relativ wenig mit den paar Geflüchteten zu tun. Das Problem besteht auch ohne die, also bitte nicht darauf projzieren.

Der Wohnungsmangel in den Städten war - bis auf die Ausnahme Berlin - schon seit Jahrzehnten vorhanden und dass es so schlimm wird, war absehbar.

wie soll das alles klappen ohne massive Baupolitik?

Gar nicht. Es gilt nur bauen, bauen, bauen. Das passiert aber nicht.

Deutschland muss sich auf einen andauernd angespannten Wohnungsmarkt in den Städten gefasst machen. Die sehr billigen Mieten sind Geschichte.

Das kann nicht funktionieren.

Im SPIEGEL war zu lesen, daß in Deutschland 1 Million Sozialwohnugnen fehlen, weil seit 20 Jahren (Schröder/Merkel) kaum welche gebaut wurden und der Bestand größtenteils privatisiert wurde.

Vor ca. 40 Jahren haben viele Politiker (Reagan (81 bis 89), Kohl (82 bis 98), Thatcher (79 bis 90), Mitterand (81 bis 95) usw.) Lehren der Harvard Business School in die Wirtschaftspolitik aufgenommen und Reiche, Unternehmen, Spekulanten und Banken entlastet.

Einer der Ideengeber war dabei Milton Friedman. Dessen Basisbehauptung lautet: "Je weniger sich der Staat in die Wirtschaft einmischt, umso mehr profitiert die Bevölkerung, weil jede Einmischung Arbeitsplätze vernichtet, Investitionen verhindert, Produkte verteuert usw."

Dadurch wurden preiswerte Wohnung in Deutschland immer weniger und einheimische (Bauverein, Wohnbau ..) und ausländische (Gagfah, Vonovia ..) Mietspekulanten konnten sich ausbreiten.

Das komplizierte, länderspezifische Baurecht, das Horten von Grundstücken, die Spekulation mit Baugrund, die Privatisierung von Grundstücken sind Gründe dafür, warum es so wenige Besitzer von Wohneigentum , so wenige Sozialwohnungen oder preiswerte Wohnung bei Euch gibt.

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Es ist logisch, daß Migranten Wohnungen brauchen. Die wurden aber nicht gebaut. Die Politik hat versagt!

Weil diese Migranten sich nur preiswerte Wohnugnen leisten können, ist eine große Konkurrenz mit Geringverdienern, Auszubildenden und Studenten entstanden. Diese sozialen Spannungen sind spürbar und werden über kurz oder lang Konsequenzen haben. Eine Konsequenz ist das Erstarken von populistischen Parteien.

Die "Baupolitik" macht bauen derzeit unattraktiv.

Das bremst Investoren und Wohnungsbaugesellschaften aus.

Selbst Sanierungen von Bestandsbauten lassen sich nach aktuellen Vorgaben der Regierung kaum finanzieren.

Da sollte die Politik schnellstens reagieren...!

apt2nowhere  06.11.2023, 13:08

tut sie aber nicht - sie träumt nur von "Umverteilungen" - ich nenne es Enteignung

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apt2nowhere  06.11.2023, 19:00
@SchakKlusoh

die Politik und jetzt wird ums Geld gestritten von Bundesland nach Staat und umgekehrt zahlen muss es immer der Bürger und das immer mehr

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SchakKlusoh  07.11.2023, 15:38
@apt2nowhere

Wen meinst Du mit "Politik"? Politik wird gemacht - von Menschen!

Hast Du einen Beleg für diese "Umverteilung"?

ich nenne es Enteignung

Ist Dir klar, daß der meiste Privatbesitz früher Allgemeinbesitz war und unter zweifelhaften Umständen privatisiert wurde?

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SchakKlusoh  06.11.2023, 18:59

Investoren und Wohnungsbaugesellschaften sind Spekulanten, die das Maximum an Profit herausschlagen wollen. Die bauen keine Sozialwohnungen.

Das komplizierte, länderspezifische Baurecht, das Horten von Grundstücken, die Spekulation mit Baugrund, die Privatisierung von Grundstücken sind Gründe dafür, warum es so wenige Besitzer von Wohneigentum , so wenige Sozialwohnungen oder preiswerte Wohnung bei Euch gibt.

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apt2nowhere  06.11.2023, 19:22
@SchakKlusoh

natürlich wollen private Investoren ein Maximum an Profit machen - wie ich woanders geschrieben habe, erwartet aber auch das Finanzamt einen Gewinn (zumindest nach mehreren Jahren) von diesen Investoren, der zu versteuern ist

- bis jetzt haben diese privaten Investoren aber wenigstens in den Wohnungsbau investiert, während Staat/Politik sich immer mehr zurückgezogen haben - viele Kommunen haben Wohnungen im großen Umfang vor rund 25 Jahren an private Investoren verkauft - kaum war das eingenommene Geld verballert, wurden diese Investoren als Heuschrecken tituliert, die man enteignen sollte - es war auch hierfür kein Geld da

Der Bau von Eigentumswohnungen/Eigenheimen wurde früher steuerlich begünstigt durch Abschreibungsmöglichkeiten für die Käufer - das war vielleicht nicht so ganz die sozialste Lösung, denn wer viel verdiente und hierdurch viel Steuern zahlte, bekam mehr zurück, als derjenige der weniger verdiente und deshalb weniger Steuern zahlte - aber es war wenigstens ein Anreiz

Heute macht man den Konsum der Bürger für verschiedene Dinge durch Zusatzabgaben künstlich teurer - das nennt man "Anreiz" - solche "Anreize" gibt es auch in Form von Bauvorschriften, die das Bauen so teuer machen

und da der Staat mit dem Geld, das er einnimmt, nie auskommt, werden "Sondervermögen" gebildet zur Finanzierung diverser Projekte - tatsächlich sind es zusätzliche Schulden , die man im Rahmen der Schuldenbremse nicht machen dürfte

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SchakKlusoh  07.11.2023, 15:46
@apt2nowhere
erwartet aber auch das Finanzamt einen Gewinn

Das ist für die Frage irrelevant.

bis jetzt haben diese privaten Investoren aber wenigstens in den Wohnungsbau investiert,

Weil der Wohnungsmarkt eine Blase ist, die jetzt zum Stellstand oder sogar zum Schrumpfen gekommen ist.

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Ich glaube Immobilienspekulanten haben ein Interesse daran, wenn Wohnraum knapp, die Nachfrage groß ist und solange die Kredit-Zinsen auf hohem Niveau und die Materialkosten hoch sind, wird sowieso weniger gebaut, bzw. Neubauten auf später verschoben.

xubjan  06.11.2023, 13:00

Richtig. Unter anderem deswegen haben sie sich die Politik von der Union gekauft. 80% der Partei-Finanzierung zu Zeiten Merkels stammt direkt aus der Bau- und Immobilienbranche. Deswegen die Verschleppung von allem.

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GrandVoyager  06.11.2023, 13:11
@xubjan

"Unter anderem deswegen haben sie sich die Politik von der Union gekauft."

Ich dachte dass zwar 400.000 Wohnungen von der Ampel pro Jahr gebaut werden wollten, es nur deshalb nicht klappt, weil durch die Kostenexplosion durch die Inflation die dafür vorgesehenen Steuermittel nicht mehr reichen.

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xubjan  06.11.2023, 13:19
@GrandVoyager

Nein, es ging um die Verknappung und die Preisexplosionen bei dem, was die Union trieb. Es ging darum, dass alles verweigert wurde, was irgendwie die Probleme lösen sollte und als das dann auf Landesebene probiert wurde, wurde von der Union getrieben einfach mal beim BVerfG geklagt, dass das Land Berlin nicht zuständig sei.

Dass die Realität leider dem Ampel-Ziel einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ist richtig. Ist natürlich im Ergebnis auch besch... Aber immerhin gab es das Ziel. Davor bei Merkel gab es nichts.

In den 1990ern und Anfang der 2000er hatte man eine andere Ausrede: Da sagten alle Experten, dass Deutschland schrumpfen würde.

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GrandVoyager  06.11.2023, 13:28
@xubjan

Ich frage mich allerdings wieso zwischen 2000 - 2010 hunderttausende Bundesimmobilien zu Spottpreisen (teils 1000 Euro pro Einheit) an Immobilenkonzerne verkauft wurden anstatt sie zu sanieren und nun im Anschluß wieder deutlich teuerer neugebaut wird.

Frech finde ich auch das nicht wenigstens ein kleineres Koningent, vielleicht so 20.000 der Wohnungen nicht auch einzeln versteigert wurden, so wie das heute ja auch auf der Webseite der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gemacht wird.

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SchakKlusoh  06.11.2023, 19:00

Das komplizierte, länderspezifische Baurecht, das Horten von Grundstücken, die Spekulation mit Baugrund, die Privatisierung von Grundstücken sind Gründe dafür, warum es so wenige Besitzer von Wohneigentum, so wenige Sozialwohnungen oder preiswerte Wohnung bei Euch gibt.

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ähm....das ist zu kurz gedacht und der Zuzug von Flüchtlingen spitzt die Sache nur zu.

Warum haben wir denn bis vor kurzem noch reichlich Gebäude abgerissen?

Warum verteilen wir Transferleistungsbezieher nicht im Land?

Also, da liegen die Probleme weit tiefer und der ungezügelte Zustrom in die Sozialkassen verschärft das alles nur.

xubjan  06.11.2023, 12:59
ungezügelte Zustrom in die Sozialkassen

Ohne diesen unnötigen Seitenhieb wäre dein Beitrag in meinen Augen sehr hilfreich gewesen.

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jenshiller  06.11.2023, 13:02
@xubjan

Danke dennoch und korrigiere mich, wenn ich irre.

Ich versuchte, es kurz zu halten, ohne das es fehlinterpretiert werden kann.

Da ich aber mit einem Wirtschaftsflüchtling zusammen lebe (freiwillig), nehme ich mir das Recht raus, das auch auszusprechen.

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xubjan  06.11.2023, 13:03
@Tom12468

Nein. Ist es nicht. Es ist nichts einfach so "ungezügelt". Und auch nicht einfach so "in die Sozialkassen".

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apt2nowhere  06.11.2023, 13:05
@xubjan

es ist nur die Wahrheit - wenn man die nicht sagen darf, braucht man gar nicht mehr weiter zu reden

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xubjan  06.11.2023, 13:12
@jenshiller

Ich habe nicht gesagt, dass es dieses Phänomen "Wirtschaftsflüchtling" nicht gäbe. Allerdings bekommen so Menschen auch keinerlei Asyl hier und nicht einfach so Sozialleistungen.

Menschen, die hier Asyl bekommen, haben zunächst einen Fluchtgrund jenseits des "Wirtschaftsflüchtling"-Prädikats. Immer. Dass sie sich dann Deutschland aussuchen und hier versuchen, Fuß zu fassen, ist dann eine separate Diskussion. Klar spielt da auch unsere wirtschaftliche Kapazität eine Rolle. Aber eben nicht nur.

Lustigerweise ist eine größten Pull-Faktoren unsere Sicherheit und unser Ansehen in der Welt. Die einzig sinnvolle Lösung wäre, unser Land zu ruinieren, die Diktatur abzuschaffen usw. Aber wer will das denn wollen?

Ich kenne verdammt viele Flüchtlinge, da ich u.a. auch ehrenamtlich inzwischen in fast Vollzeit in der Sozialarbeit zuhause bin. Ich kenne verdammt viele, die hier herkommen zur Flucht, dann aber anpacken, ehrenamtlich und fleißig deutsch lernen usw., dann einen Job bekommen und noch vieles mehr. Wir haben hier einige Syrer, die inzwischen ein gut bürgerliches Leben führen. Klar gibt es auch Einzelne, denen das nicht gelingt, wir haben einen, der nur noch zuhause sitzt und die Kinder hütet, weil er gemerkt hat, dass seine Frau super clever ist. Das war für ihn nicht einfach zu kapieren, rein kulturell, aber die Familie hat auch hier ein eigenes Auskommen.

Und ja, wir haben hier auch eine Handvoll, die wir lieber nicht haben wollen. Die du irgendwie mitschleppst. Solche Idioten und Schmarotzer gibt es aber auch bei uns Deutschen. Deswegen würde aber niemand behaupten, dass wir Deutschen nur Schmarotzer seien.

Konzentrieren wir uns doch auf die, die Hilfe annehmen und helfen denen. Für jeden, den du so hochziehst, ziehst du 10 weitere mit. Das ist wirklich so. Wenn du einmal in einer Community den Fuß drin hast, zieht es andere aus Gruppendruck mit. (Obacht: Nicht politisch korrekte Formulierung): Der Bodensatz, der übrig bleibt, der ist halt nun mal da. Der wird immer da sein. Wenn im Kopf nur übrig bleibt, dass die alle so sind oder fast alle, dann bewahrheitet sich das auch. Alleine weil mit jeder Ausgrenzung auch die Hürde, sich zu integrieren, für einen Großteil überwindbar hoch wird.

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xubjan  06.11.2023, 13:14
@apt2nowhere

Es ist nicht die Wahrheit. Es ist und bleibt gelogen. Fast alle, die hier her kommen, wollen arbeiten und etwas leisten, weil ihnen das zuhause mit Gewalt u.ä. verweigert wird. Das ist so. Das ist die Wahrheit.

Dass es nicht bei 100% klappt, ist richtig. Das ändert aber nichts daran.

Statt diese Lügen ständig zu verbreiten, dass die Masse nur wegen den Sozialsystemen her käme und faul sei, solltet ihr endlich mal in die Realität schauen. Ich schaue sie mir täglich an. Ich sehe nur vielleicht einen von hundert, der von Grund auf faul ist und nur schmarotzen will.

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jenshiller  06.11.2023, 13:16
@xubjan

Da die Nachricht an mich ging, ich aber kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit dir habe, danke ich, teile mit, dass ich deinen Text weder lese noch beantworte und setze auf dein Verständnis.

Danke dir

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