Was bedeutet das -kun, -sama usw. am Ende eines Namen in Animes?

6 Antworten

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Es zeugt nicht gerade von einer guten/klugen Uebersetzung, wenn man Dinge, die es in der Zielsprache nicht gibt, einfach so uebernimmt. Hinter den Anreden steckt haeufig naemlich sehr viel und oft laesst sich dadurch die Beziehung zwischen bestimmten Charakteren definieren. All das kann man in einer guten Uebersetzung durch Wortwahl und andere Phaenomene unterbringen.


Fast alle Namenssuffixe im Japanischen setzen Hirarchien fest und druecken Hoeflichkeit, Respekt und soziale Naehe/Ferne aus.

-san ist das gaengigste Suffix, mit dem man fast nichts falsch machen kann. Es wird oft mit Herr/Frau uebersetzt, das ist aber eher unklug und stimmt nur fuer einen Teil der Einsatzgebiete. Es ist eine neutrale Anrede, die beim ersten Kontakt, aber auch bei langen Freundschaften verwendet wird (und im letzten Fall dann eben nicht mehr unbedingt als Herr/Frau uebersetzt werden kann). In Firmengespraechen werden auch Firmennamen von Geschaeftspartnern mit -san versehen.

-chan wird in seiner Ursprungsbedeutung gegenueber/von Kleinkindern verwendet (und wird dort, im Gegensatz zu anderen Suffixen, in der Regel an den Vornamen gefuegt). Man verwendet es gegenueber Familienmitgliedern oder auch an den Spitznamen von guten Freunden. In Massenmedien wird es oft verwendet, um Kleinkinder/Grundschulkinder zu bezeichnen. An dieser Stelle kann fuer Jungen aber auch -kun und fuer Maedchen -san verwendet werden.

-shi, als foermliche Anrede in der Schriftsprache.

-kun ist in erster Linie eine Anrede von einem Hoehergestellten an seinen Untergebenen (sowohl maennlich, als auch weiblich in Schule und Beruf). Wird eher an Jungen/Maenner verwendet. In den Massenmedien wird es benutzt, um minderjaehrige Jungen zu bezeichnen. Kann auch freundschaftlich verwendet werden, das Gefaelle in der Hirarchie sollte aber beachtet werden.

-sama, als hoechste Stufe der Anrede, wird gegenueber Goettern, dem Kaiser, Gaesten und anderen zu ehrenden Personen verwendet.


Nur so als kleine Uebersicht, obwohl das noch lange nicht alles ist, was man dazu schreiben koennte. Die Wahl des Suffixes haengt stark davon ab, wie man sich selbst und den anderen in einer bestimmten Situation definiert.

In einem Gespraech mit einer Partnerfirma wuerde man den im Gespraechsverlauf erwaehnten eigenen Mitarbeiter beispielsweise ohne Suffix bezeichnen, da man in diesem Moment quasi mit dem Mitarbeiter verschmilzt und die Firma als Einheit repraesentiert.

In einer anderen Situation wuerde man den gleichen Mitarbeiter beispielsweise mit seinem Titel innerhalb der Firma ansprechen. Im Hobby waere vielleicht sogar ein Spitzname mit einem wieder anderen Suffix moeglich. Bringt die gleiche Person dem Sprecher am Wochenende ein Musikinstrument bei, dann waere die Anrede sicherlich wieder anders.

Gleichzeitig dazu muss die Hoeflichkeitsstufe des Verbs, bzw. des Satzes mit in Betracht gezogen werden. So kann eine respektvolle Anrede auch das genaue Gegenteil bedeuten, wenn die Hoeflichkeit des Satzes nicht dazu passt. In einer Uebersetzung, die die Suffixe einfach so uebernimmt, wird das nicht rueberkommen.

Die Wahl der richtigen Anrede ist also alles andere als einfach zu waehlen und zu verstehen. Da koennte man viele dicke Waelzer zu schreiben. Ist sicherlich ein nettes Forschungsthema.

(nur der Name)

Einfach nur mit dem Namen sprechen sich in Japan enge Freunde an. Auch wenn man gegenüber Fremden von sich selbst oder den Angehörigen spricht, verwendet man nur den Namen ohne Zusatz. Unter Fremden ist das bewusste Weglassen jedes Zusatzes ausgesprochen unhöflich und wird als yobisute bezeichnet.

-buchŝ 
Bedeutet „Abteilungsleiter“ und wird an den Namen angehängt, wenn er von Untergebenen benutzt wird. Ähnliches gilt für -kachŝ ( „Sektionsleiter“) und -shachŝ ( „Unternehmenschef“).

-chan 

Verniedlichungsform, entspricht ungefähr dem deutschen -chen (z. B. bei „Hänschen“). Es wird meist unter und gegenüber kleineren Kindern, guten Freunden oder von verliebten Paaren benutzt. Kleine Kinder können -san oft noch nicht richtig aussprechen und sagen deshalb -chan und statt -sama auch -chama. Jungen werden meist nur bis zum Kindergartenalter mit -chan angesprochen, danach mit -kun (siehe unten). Bei eng befreundeten Mädchen und Frauen sowie bei weiblichen Untergebenen wird -chan nach dem Vornamen jedoch oft bis ins hohe Alter verwendet. Ist der Nachname ungewöhnlicher als der Vorname, wird -chan auch hinter jenem benutzt. Unter entfernteren Verwandten wie etwa zwischen Cousins/Cousinen und bei Freundschaften aus früher Kindheit und Jugend wird oft -chan verwendet. An Spitznamen kann ebenfalls ein -chan angehängt werden.
Auch bei niedlichen Lebewesen kann -chan angehängt werden, etwa bei Katzen neko-chan) oder Säuglingen ( aka-chan).

-tan

Mit -tan und -tama existieren Verniedlichungsformen der beiden Anredeformen -chan bzw. -chama, die für Babys verwendet werden. Des weiteren wird diese Anrede für Babys auch für besonders niedliche weibliche Charaktere, sogenannte Moes, in Mangas und Animes gebraucht.

-dono oder -tono (wörtlich „Fürst“)

Eine heutzutage unübliche Anrede, die manchmal noch auf Urkunden oder beim Militär Verwendung findet. Eine höfliche Anrede unter sozial Gleichgestellten, welche dennoch einen höheren Respekt vonseiten des Sprechers bezeugt. Nimmt eine Stufe ungefähr zwischen -san und -sama ein.

-hakase

Akademischer Doktortitel, vergleichbar dem „Dr.“ vor dem Namen im Deutschen.

-kun

Normale Anrede für männliche Jugendliche, falls es mit Vornamen benutzt wird. Lehrer hängen bei männlichen Schülern -kun an den Nachnamen an.
In Unternehmen werden junge Angestellte (auch weibliche) oft mit -kun angesprochen. Im japanischen Unterhaus werden alle Abgeordneten, unabhängig von Alter und Geschlecht, vom Parlamentspräsidenten mit -kun angeredet.

-sama wörtlich „Erscheinung, Äußeres“)

Sehr höflich, da der Gesprächspartner damit nur indirekt angeredet wird (etwa vergleichbar mit „verehrte/r“ im Deutschen). Wird von Angestellten gegenüber Kunden und für sehr hoch stehende Persönlichkeiten benutzt, auch für Gottheiten oder vergötterte Personen. In Briefen wird in der Regel -sama als Namenszusatz des Adressaten verwendet. Auf personifizierte Objekte angewandt drückt es mehr Zärtlichkeit als Respekt aus.
-san (siehe dort) ist von -sama abgeleitet.

-san 

Neutrale Anrede unter erwachsenen Personen, die sich nicht kennen oder beruflich miteinander zu tun haben. Wird meist mit dem Nachnamen benutzt und entspricht damit „Herr/Frau“ im Deutschen. In Verbindung mit Beruf oder Titel wird -san als generische Anrede benutzt, beispielsweise okashiya-san („Herr Konditor“) oder kŝchŝ-san („Herr Rektor“).
Unter Japanern, die eng miteinander befreundet sind, wird -san an den Vornamen angehängt. Auch gegenüber Ausländern kann man diese Form hin und wieder hören, vor allem in Verbindung mit Spitznamen.
Bisweilen wird bei Geschäftsverhandlungen sogar der Unternehmensname (Firma) des Partners mit der Anrede -san belegt (z. B. Yahoo-san).

-senpai/sempai  (ein Name muss nicht zwingend vorangestellt werden)

Diese höfliche Anrede wird für Mitschüler aus höheren Klassenstufen oder Kommilitonen aus höheren Semestern benutzt. Das Gegenstück zu -senpai ist kŝhai), der Untergebene bekommt allerdings keine Ehrenbezeichnung und wird stattdessen mit -kun angesprochen.

-sensei  (wörtlich „früher geboren“) (ein Name muss nicht zwingend vorangestellt werden)

Diese Anrede wird für Lehrer, Ärzte, Anwälte, Politiker, Künstler, Kampfsporttrainer bzw. sonstige Authoritätspersonen benutzt, die bestimmte Fertigkeiten gemeistert haben. -sensei wird entweder nur mit dem Nachnamen oder allein stehend gebraucht.

-shi 
Dieses Suffix wird nur in der Schriftsprache verwendet und entspricht dem deutschen „Herr/Frau“. Es kommt vor allem in Briefen zur Anwendung, wenn von dritten Personen die Rede ist.

-neechan  oder -neesan  (ein Name muss nicht zwingend vorangestellt werden)

Diese Anrede wird für die ältere Schwester benutzt.

-niichanoder -niisan (ein Name muss nicht zwingend vorangestellt werden)

Diese Anrede wird für den älteren Bruder benutzt.> 

Hab ich jetz mal aus Wikipedia zitiert^^

Japanisch kennt keine Anreden wie "Herr Müller", sondern hängt dafür bestimmte Silben an den Namen. "Herr Yamamoto" wäre z.B. "Yamamoto-san". Welche Silben das sind, ist von gewissen Faktoren abhängig. Hier ist eine kleine Übersicht:

http://www.rpforum.de/wordpress/?p=11077

das sind anreden -kun ist für jungs oder junge Männer -chan ist so ne Verniedlichung, glaub ich -sama weiß ich nicht, aber -san ist eine höflichkeits anrede

Sharan95 
Fragesteller
 22.02.2014, 20:48

Danke für das schnelle antworten

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Das sind alles Anreden im Japanischen, die ins Deutsche einfach mitübernommen wurden. Das klischeehafte -san ist eine neutrale Anrede, die eigentlich fast immer benutzt wird, entspricht aber auch dem "Herr"/"Frau".

-chan ist ein verniedlichendes Suffix und wird entweder bei engen Freunden oder Liebespärchen verwendet.

-kun wird bei männlichen Jugendlichen verwendet, entweder unter Freunden oder auch Lehrer benutzen das gerne.

-sama ist eine sehr sehr höfliche Nachsilbe und wird kaum verwendet. Aber wenn man jemanden sehr ehrt, dann benutzt man -sama. Zumindest meinem Wissen nach.