Warum Dieselmotoren?

12 Antworten

bei gleichem hubraum mehr drehmomment und sparsamer wie ein Benziner der auch noch höher drehen muss wenn er die gleiche leistung bringen soll

Das stimmt so nicht. Viele modernen Großschlepper haben Benzinmotoren und Klimaanlage. Die Zeiten wo der Bauer schwitzend auf seinem sich schüttelnden Lanz saß sind schon lange vorbei!

Das viele Gründe, die meisten sind historisch.

Dieselmotoren haben dank höherer Kompression und weil die keine Drosselklappe haben einen viel höheren Wirkungsgrad. Zudem steckt in Diesel 10% mehr Energie als in Benzin.

Da ein Dieselmotor aber Anfangs erheblich größer sein musste, fuhren nur LKWs mit Diesel. Nicht zuletzt weil ein Dieselmotor keine unzuverlässige Zündanlage hat und so hunderte Kilometer am Stück fahren kann. Damals mussten Benzinmotoren nach noch nicht mal 100km aufwändig gewartet werden.

Früher fielen bei der Benzin- und Schmierölherstellung aus Erdöl viele andere Stoffe an, vor allem unmengen an "leichtes Heizöl" und "Schweröl". Diese Öle konnte man damals nur für Dampfmaschinen oder Industriekessel benutzen. Dampfschiffe und Dampfloks fuhren also auf diesem "billigen Schweröl Abfall", auch die Industrie nutzte den. Auch das leichte Heizöl wurde anfangs nur für Dampfmaschinen und zum Heizen genutzt bis der Dieselmotor darauf angepasst wurde. Das leichte Heizöl wurde dann in zwei Kategorien aufgeteilt, "Diesel" mit Steuern für den Straßengebrauch und "Heizöl" um Wohnungen zu beheizen. Um den Verbrauch anzukurbeln wurde der Gaspreis an den Ölpreis fest gemacht damit nicht zu viele auf Gas umsteigen damit der "Müll" der Rafinieren aufgebraucht wird.

Da nur LKWs so große Motoren haben konnten, wurde Diesel geringer besteuert um die Wirtschaft an zu kurbeln, einfach weil Diesel praktisch nur für Agrar und Logistik verwendet wurde. Mit dem Aufkommen von Dieselbetriebenen PKW wurde dann eine Steuerpauschale zur korrektur eingeführt, die "Dieselsteuer". Denn Benzin das ja hauptsächlich für PKW genutzt wird ist höher besteuert.

Das ist der Grund warum Traktoren früher alle Dieselmotoren hatten, einfach weil die auch auf unversteuerten Heizöl fahren durften um die Lebensmittelpreise klein zu halten.

Heute sieht das alles ganz anders aus. Benzin und DIesel kann aus Abfällen synthetisiert werden, man kann aus Schweröl sowohl Diesel als auch Benzin machen und auch aus Diesel kann man Benzin machen. Deswegen sterben die alten Schwerölmotoren (Schiffe) aus und die laufen auf dem umweltfreundlicheren Diesel der auch bei kleineren Motoren mehr PS erzeugen kann. Kleinerer Motor mit mehr Leistung bedeutet mehr Fracht. Und dank Turbotechnik und Direkteinspritzung kann ein Dieselmotor auch genau so klein sein wie ein Benzinmotor, also hat man beim PKW auch keinen Nachteil mehr wenn man einen Dieselmotor hat.

Deswegen ist heutzutage Diesel oft genau so teuer wie Benzin, Diesel ist kein Abfall mehr. Die Gaspreisbindung an den Ölpreis besteht aber weiterhin obwohl Gasheizungen gefördert werden und Umweltfreundlicher sind. Denn durch die Preisbindung können die Stadtwerke viel mehr am Gas verdienen.

Und auch die Bauern dürfen kein Heizöl mehr fahren, auch kein unversteuerten Diesel. Die bekommen die Steuer erlassen, müssen aber zuerst normalteuren Diesel oder Benzin kaufen, können das aber von der Steuer absetzen. Deswegen können jetzt Traktoren beliebig ausgerüstet werden. Durch Umweltgesetze ist es sogar billiger Benzinmotoren zu verwenden da Dieselmotoren sehr teure und wartungsintensive Rußpartikelfilter brauchen, jetzt ist der Benzinmotor dank moderner Technik wartungsärmer als der Dieselmotor!


wolfgang1956  12.03.2014, 07:36

Früher fielen bei der Benzin- und Schmierölherstellung aus Erdöl viele andere Stoffe an, vor allem unmengen an "leichtes Heizöl" und "Schweröl". Diese Öle konnte man damals nur für Dampfmaschinen oder Industriekessel benutzen. Dampfschiffe und Dampfloks fuhren also auf diesem "billigen Schweröl Abfall", auch die Industrie nutzte den. Auch das leichte Heizöl wurde anfangs nur für Dampfmaschinen und zum Heizen genutzt bis der Dieselmotor darauf angepasst wurde. Das leichte Heizöl wurde dann in zwei Kategorien aufgeteilt, "Diesel" mit Steuern für den Straßengebrauch und "Heizöl" um Wohnungen zu beheizen. Um den Verbrauch anzukurbeln wurde der Gaspreis an den Ölpreis fest gemacht damit nicht zu viele auf Gas umsteigen damit der "Müll" der Rafinieren aufgebraucht wird.

  1. Sowohl der Dieselmotor als auch der Ottomotor wurden völlig unabhängig voneinander entwickelt.
  2. Beim Fraktionieren des Erdöls fallen verschiedenste Kohlenwasserstoffe an, die selbstverständlich keine!! Abfälle sind, sondern ihre jeweiligen Anwendungen durch eine passende Weiterverarbeitung finden. Es gibt ja nicht nur das PKW-Benzin sondern auch Flugbenzin (Kerosin), Benzol und Derivate, Gase … Oder hat ein PKW-Besitzer, dessen Auto einen Dieselmotor hat, das Gefühl, Abfälle bzw. Müll zu beseitigen?
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Commodore64  12.03.2014, 11:51
@wolfgang1956
  1. Der Dieselmotor ist wie der Ottomotor eine Weiterentwicklung des Gasmotors, genau wie der Ottomotor, ja. Aber unabhängig kann man nicht sagen.
  2. Als man von Wahlöl auf Erdöl umstieg entstanden beim destillieren der begehrten Produkte auch andere Produkte für die erst dann ein Markt auf kam. Zuerst hat man Kerosin, Schweröl und andere Stoffe einfach in Dampfmaschinen verbrannt, erst später wurden dann Schwerölmotoren und Flugzeugtriebwerke für die billigen Nebenprodukte entwickelt und optimiert, nicht anders herum!
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wollyuno  12.03.2014, 12:23

@commodore64,ich weiß nicht wo du deine info her hast,bin auf bauernhof groß geworden,heizöl wurde bei uns nie gefahren,war immer diesel.sogar als es noch nicht gefärbt war und kann mich an zeiten erinnern wo der ltr.8 pfennig gekostet hat

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Commodore64  12.03.2014, 15:03
@wollyuno

Diesel ist Heizöl, da besteht gar kein Unterschied - außer in der Steuer.

Hat der Trekker ein grünes Nummernschild (gehabt), durfte der mit Heizöl fahren. Bestellt wurde das dann als steuerfreier Diesel den der Zulieferer als Heizöl eingekauft hatte. Ist nur eine Frage der Delkaration - später gegen Mißbrauch auch der Farbe. Fahren durfte man mit grünem Nummernschild beides, gefärbten oder ungefärbten Diesel/Heizöl. Ein Trekker mit grünem Nummernschild wurde nicht auf Farbe im Tank untersucht.

Heute entfällt das, es gibt weder das grüne Nummernschild um Heizöl fahren zu dürfen noch ist es irgendwie erlaubt, das wird anders abgerechnet.

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wollyuno  12.03.2014, 19:44
@Commodore64

da kann ich dir andere dinge erzählen,der zoll hat bei uns welche rausgezogen kurz nach der rotfärbung mit dem traktor,die haben richtig viel bezahlt

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gerd47  22.04.2015, 15:14

@commodore64: Wenn manche Leute erklären sollen, warum Dieselmotoren einen höheren Wirkungsgrad haben als Benziner, dann wird alles mögliche angeführt wie: höhere Kompression, höhere Energiedichte, größerer Hub und und.... Alles für sich richtig. Aber die wohl wichtigste Komponente fehlt. Hast du schon mal was von einer Gleichdruckmaschine gehört? Bzw. vom isobaren Verbrennungsprozeß? Nein? Dann lese mal irgendwo nach, vielleicht geht dir dann der berühmte Kronleuchter auf.

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Warum besitzen alle Traktoren eigentlich Dieselmotoren und nicht auch Benzinmotoren ??

Wenn schon ein Dieselmotor eingebaut wurde, braucht man nicht auch noch einen Benzinmotor …

Sowohl der Dieselmotor als auch der Ottomotor wurden unabhängig voneinander entwickelt. Beide Motoren lösen das Problem, Maschinen und Verkehrsmittel anzutreiben …

http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselmotor

Außerdem gibt es auch völlig unterschiedliche Elektromotoren, die ebenfalls „ihre“ Einsatzgebiete haben. Einfach mal entsprechend unter „Elektromotor“ nachsehen …

Hallo, ein Diesel-Motor hat mit ca. 0,3 den besseren Wirkungsgrad als der Benzin-Viertakter(0,25),

der Diesel macht mehr Krach - das spielte auf dem Acker keine Rolle -, wurde erst durch aufwändige Dämpfungsmaßnahmen zu einem "kultivierten" Motor und

Dieselkraftstoff ist kälteempfindlich, d.h. unterhalb -15 ...-20 °C wird er geleeartig, entsprechende Dieselzusätze gab s früher noch nicht .....aber die Landwirtschaft ruht ja eh im Winter ....


Ontario  17.12.2014, 11:53

Zusätze für Dieselkraftstoff gab es früher noch nicht, aber Benzin. Ich erinnere mich noch an meinen VW Diesel Golf.den ich fuhr, als es noch keinen winterfesten Dieselkraftstoff gab. Der Dieselkraftstoff versulzte. Um dem entgegenzuwirken habe ich immer einige Liter Benzin getankt und den Rest des Tankes dann mit Diesel befüllt. Somit hatte ich keinerlei Probleme mit dem Versulzen. Das Auto fuhr problemlos und dem Motor hat es auch nicht geschadet.

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versuche mal eine Dieselmotor abzuwürgen. Genau dieses Verhalten ist bei der Arbeit auf Feldern gewünscht. Wer schon einmal mit einem Traktor gepflügt hat ( hier beziehe ich mich auf "einfache" Traktoren ), der weiß: Auskuppeln ist das gleiche wie gegen eine Wand fahren. ( Da möchte man auch bei 2km/h schon ein gut gepolstertes Lenkrad haben)

Der gleiche Effekt entsteht, wenn der Motor nicht mehr läuft. Ein Benzinmotor ist für Abwürgen viel anfälliger.