Tja entgegen der landläufigen Meinung würde ich eher sagen, dass sich das sauberste Hochdeutsch nach Osten verlagert hat und heute eher in Brandenburg südlich von Berlin zu finden ist. Das mag vor allem daran liegen, dass die Brandenburger kaum einen eigenen Dialekt und nur wenige regionale Wörter haben. Niedersachsen hat eine deutliche Anzahl an Worten die kaum anderswo bekannt sind. Außerdem ist ein deutlicher Einfluss des Plattdeutschen erkennbar. Deshalb würde ich deren Sprache eher als Norddeutsch bezeichnen. Ein weiterer Unterschied der Brandenburger zu den anderen Bundesländern: Es besteht deutlich weniger Interesse an Fremdsprachen. So sagen sie kaum Sneakers, sondern eher Turnschuhe und selbst die längst veralteten Worte Geldbeutel und Geldbörse kann man vereinzelt noch hören auch wenn das Wort "Portemonnaie" durchaus bekannt ist.

Wie ich darauf komme? Nun ich habe so ziemlich jede Stadt nördlich von Nürnberg mit mehr als 50.000 Einwohnern mal besucht; bin in Sachsen geboren, in Brandenburg aufgewachsen, bis meine Familie nach Niedersachsen gezogen ist und bin mit 26 Jahren das 21. mal umgezogen. Außerdem wuchs ich zweisprachig auf und haben sehr viele Fremdsprachen gelernt. Da bekommt man ein gewisses Ohr für regionale Unterschiede. In der Regel brauche ich keine 3 Tage bis Einheimische nicht mehr merken, dass ich nicht aus der Gegend komme - es sei denn regionale Wörter/Nutzungen dieser verraten mich. Dass ich ursprünglich aus Sachsen komme vergessen selbst meine besten Freunde bis ich mich mit einem Sachsen mal auf sächsisch unterhalte, denn allgemein versuche ich im Alltag möglichst gutes Hochdeutsch zu sprechen um von allen verstanden zu werden. Es sei denn ich möchte, wie gesagt, regional "untertauchen"...

Dennoch handelt es sich hierbei um eine Meinung. Belastbare Daten liegen mir nicht vor.