Wie ich oben schon in meiner Frage erwähnt habe, suche ich die Intention und die Deutung der beiden Fabeln. Der Wolf und das Lamm, Jean de La Fontain Der Wolf und das Lamm (von Jean de La Fontaine)

Der Stärkere hat immer recht: Wir zeigen´s hier am Tiergeschlecht. Ein Lamm erlabte sich einmal Am reinen Rinnsal einer Quelle. Ein magrer Wolf war auch zur Stelle, getrieben von des Hungers Qual. Du wagst es, sprach er (denn er suchte Stunk) zu trüben meinen Morgentrunk? Natürlich haftest Du für diesen Schaden! Ach, sprach das Lamm, dass euer Gnaden Besänftige die grimme Wut Und zu bemerken mir geruht: Ich trinke hier am Bache zwar, und unterhalb und offenbar wohl zwanzig Schritte weit von Euch und trübe folglich nie und nimmer das Wässerlein um einen Schimmer. Und dennoch trübst du´s, schalt der Wolf sogleich: Auch hast Du mich verwünscht vor etwa einem Jahr. Wie, da ich kaum geboren war? Versetzt das Lamm, an Mutters Euter lag ich noch, Warst du´s nicht, war´s dein Bruder doch! Ich hab gar keinen. Dann war´s sonst wer von eurer Sippe, denn ihr habt alle eine lose Lippe, ihr, euer Hund, der Hirt auch mit der Hippe. Man sagt´s. Mein ist die Rache jetzt zu Stund! Er schleppte das Lamm in den Wald und riss es Und würgt es formlos in den Schlund. Auch ein „Verfahren“, ein gewisses!

Der Wolf und das Schaf, Gotthold Ephraim Lessing Der Durst trieb ein Schaf an den Fluss, eine gleiche Ursache führte auf der anderen Seite einen Wolf herzu. Durch die Trennung des Wassers gesichert und durch die Sicherheit höhnisch gemacht, rief das Schaf dem Räuber hinüber: "Ich mache dir doch das Wasser nicht trübe, Herr Wolf? Sieh mich recht an, habe ich dir nicht etwa vor sechs Wochen nachgeschimpft? Wenigstens wird es mein Vater gewesen sein." Der Wolf verstand die Spötterei; er betrachtete die Breite des Flusses und knirschte mit den Zähnen. "Es ist dein Glück," antwortete er, "dass wir Wölfe gewohnt sind, mit euch Schafen Geduld zu haben", und ging mit stolzen Schritten weiter.

Ich verstehe worum es geht und denke mir, dass Beide ausdrücken wollen, dass der Wolf der stärke ist und auch wenn er im Unrecht ist dies nicht zugeben will und denkt es wäre dennoch richtig, da er der Stärke ist.

Könnte jemand mit mir zusammen vllt. eine gute Intention finden?