Hallo zusammen,

da ich mich gerade in einer leichten Pattsituation befinde und mir darüber echt den Kopf zermartere, wollte ich mich mal hier äußern und euch um Rat fragen. Ich muss ein wenig ausholen:

Ich bin 23 Jahre alt und aktuell bei der Bundeswehr. Ich habe mit 18 Abitur gemacht und seitdem immer gearbeitet und mein eigenes Geld verdient. Ein richtiges Studium habe ich nie aufgenommen. Nun endet im Herbst diesen Jahres meine Dienstzeit und ich hätte die Möglichkeit mich für über 12 Jahre zu verpflichten und dort zu studieren. Soweit so gut. Ist an sich eine super Sache, die nächsten Jahre einen sicheren und abwechslungsreichen Job, ein Studium und gutes Geld. Nebenbei habe ich mit meinem Vater vereinbart, dass er mir sogar sein Haus überschreibt, wenn ich beim Bund bleiben sollte. Ich hätte somit mit 23 ein Eigenheim, einen sicheren Job, genügend Geld und interessante Perspektiven. Klingt für viele wahrscheinlich traumhaft.

Nur mir dreht sich bei der Vorstellung irgendwie der Magen um. Es fällt mir wahnsinnig schwer mich für so lange Zeit an einen Arbeitgeber zu binden (nichts gegen die Bundeswehr, das wäre bei anderen genauso, die Bundeswehr ist in vielerlei Hinsicht ein interessanter und attraktiver Arbeitgeber). Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin möchte ich lieber zivil studieren und mich selbstständig machen. Am liebsten im musikalischen-kreativen Bereich und mich auf lange Sicht als Produzent selbstständig machen. Ein entsprechendes Studium habe ich mir auch schon rausgesucht. Ich mache Musik seit ich 10 Jahre alt bin und mittlerweile (entsprechendes Feedback habe ich mir da von vielerlei Seite eingeholt) auch auf einem Niveau, welches für eine professionelle Tätigkeit ausreicht. Das wäre also nicht der Punkt.

Nur mache ich mir schon ein paar Gedanken. Ich würde ein Leben in für einen 23jährigen hervorragenden wirtschaftlichen Verhältnissen gegen ein vergleichsweise unsicheres und sicherlich in vielerlei Hinsicht abenteuerliches Leben aufgeben. Ich habe zwar einige Rücklagen aber es kann ja auch keiner garantieren, dass ich als Freischaffender den wirtschaftlichen Erfolg habe, der wünschenswert wäre, um zumindest auf lange Sicht eine Familie (mit)zu ernähren. Und ich bin klar mit 23 insgesamt gesehen noch sehr jung, aber um jetzt noch so einen Break zu machen, naja... Ich wäre halt erst mit 27 fertig voraussichtlich. Auch wenn ich wie gesagt ohnehin eine freiberufliche Tätigkeit anstrebe. Dazu kommt, dass ich sehe, dass ringsherum um mich meine Freunde und Kumpels alle langsam fertig werden mit Studium etc. und teilweise anfangen richtig durchzustarten, (viel) Geld zu verdienen etc. Natürlich gönne ich denen das von Herzen, aber zu sehen wie sich mein gesamtes Umfeld gerade quasi "upgradet" und ich würde gefühlt 20 Schritte zurück gehen, finde ich schon komisch. Deswegen hier mal die Frage an euch, was würdet ihr empfehlen?

Den Traum verfolgen mit allen nötigen Konsequenzen oder den sicheren Weg mit viel Geld etc. zu gehen?