Stolzes Herz- Lacrimosa analysieren?

Vorab möchte ich sagen, dass es kein Hausaufgabe ist!!

Hey, ich beschäftige mich zur Zeit mit der Gothics Subkultur und habe mir dieses Lied von Lacrimosa angehört. Ich hatte nicht den kleinsten Schimmer, um was es geht, deshalb möchte ich dies analysieren/interpretieren um vielleicht am Ende den Text doch noch zu verstehen. Habe teilweise angefangen, würde jemand mitmachen und mir weiter helfen?

Das wäre echt nett😊!

Zu fühlen um zu spüren

Meine Sinne meine Seele

Mein Gewissen - und mein Herz

Das zeigt meines Erachtens das der Mensch kein Tier ist. Hier kommt die klare Abtrennung, durch Worte wie: Seele, Gewissen und Herz

Am Abgrund meines Lebens

Am Ende meiner selbst

gebrechlich tief im Innern

Und schwach nach außen hin

Hier wird die Schwäche des lyrischen Ichs aufgezeigt. Am Rande der Verzweiflung zerbröckelt, dass nach aussehn hin aufgebaute Bild. Man zeigt sich schwach, was man ja auch ist und verliert sein Gesicht.

Ist es schlecht und was ist gut?

Ist es krank und was heißt leben?

Nein es ist nur ehrlich menschlich

Und verflucht es ist doch nur die Wahrheit

Rhetorische Fragen: fragen die keine Antwort suchen, weil es keine gibt. Zumindest hier. Ein Wink auf die Philosophie: Was ist gut? Was ist schlecht? Was heißtkrank sein? Was heißt leben? Fragen an denen sich die Geister scheiden. Aber die Antwort ist doch auch egal, denn es ist menschlich das man sie nicht kennt, aber die Leute wollen diese Wahrheit nicht und das ist die Kritik.

Im Auge der Gemeinheit

Der Allgemeinheit

Schlicht, verwerflich, transparent

Doch ist es tiefer, stärker und viel mehr

Der einfachste Weg ist der Beste, so sehen es die Menschen, aber das lyr. Ich kritisiert. Denn wenn Menschen doch so komplex sind, warum ist dann das einfachste das beste für sie.

So ist der Mensch

Nur auf der Suchen nach der Stärke

Nach der Lüge, blindem Wahn

Und der Oberflächlichkeit

Das ist der Mensch. Er streitet es ab, aber so ist er!

Mit blutverschmierten Händen

Mit einer Träne im Gesicht

Einem Lächeln auf den Lippen

Und der Hoffnung tief im Blick

Aufzustehn auch aus dem Dreck noch

Tief beschmutzt und stolz im Herz

Im Leben neu erwacht und

Erwacht ganz neu im Leben

Das sollten die Ideale sein, nicht aufzugeben, zu kämpfen egal wie sehr es schmerzt und sein Leben ganz neu zu gestalten, entgegen der Norm

Sind meine Hände blind und stumm?

Sind meine Augen alt und schwach?

Ist mein Herz dem Blut erlegen?

Und bei allem doch nur ehrlich?

Ha, das gefällt mir: Sind meine Hände blind und stumm?Können Hände das denn sein? Ein Paradoxon der schönsten Sorte. Wieder ein Hinweis auf das komplexe Sein des Menschen. Ist es denn falsch so zu sein?

Bin ich Mensch?

Bin ich Schmerz?

Bin ich die Träne

Und der Kuss zugleich?

Hier die Frage ob man Mensch sein kann und gleichzeitig komplex sein kann. Ob man dazu gehören kann ohne dazuzugehören.

Würde mich echt freuen, wenn jemand mir weiterhelfen würde.

Liebe Grüße

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1-3 fühlen spüren sinne seele gewissen herz -- da geht's nicht um Tiere, sondern darum dass man ein fühlendes Wesen ist und zwar körperlich wie auch seelisch fühlend

4-7 seh ich ähnlich

9-11 auch ähnlich, allerdings 11 Wahrheit, keine schöne Wahrheit, aber Wahrheit (von Leuten seh ich da nix).

12-15 So ist der Mensch ... hm, bin nicht so sicher, ich glaube, niemand ist wirklich auf der Suche nach Oberflächlichkeit. Vielleicht nach leichter Unterhaltung oder so. Ich finde abstrakte Begriffe in Lyrik auch nicht so doll (Wahrheit, Gemeinheit, Allgemeinheit, Oberflächlichkeit, Hoffnung) ... -- von Abstreiten seh ich auch wieder nichts.

16-19 - warum hat man blutverschmierte Hände? Weil man was getötet hat, vielleicht nicht real sondern geistig, weshalb man weint, aber es geht iwie weiter

20-23 - und aus dem Dreck (tja ... des eigenen Daseins, weil man gerade getötet hat, weil ... ?) steht man wieder auf. Das ist der Mensch: schlecht, schwach, tötende und immer wieder hoffnungsvoll überlebend, eigentlich ziemlich bäh!, der Mensch... von "gegen die Norm" seh ich da nichts

24-27 Hände blind, Augen alt -- rhetorische Fragen, oder? Meine Hände sind nicht blind, meine Augen sind nicht alt! --- Und mein Herz nicht dem Blut erlegen (?) hier wird's undeutlich. .. Also ich bin lebendig, das kommtfür mich durch die Fragen rüber.
Doch nur ehrlich -- das ist für mich kein Argument, bzw. ein Totschlag-Argument: Ich hab mal folgendes erlebt, ein Junge rief ein Mädchen: Hey du da mit dem fetten Arsch! -- Und zur Rede gestellt sagte er: Wieso, ich sag doch nur die Wahrheit, ich bin doch nur ehrlich?!
Das ist missbrauch des schönen Begriffs Ehrlichkeit zum Zweck, jemanden zu beleidigen. Deswegen bin ich vorsichtig, wenn jemand sagt, wieso, ich bin doch nur ehrlich!

28-31 Hier seh ich nix von dazugehören oder nicht. -- Hier geht's eher darum, dass Menschen sinnlich sind, schlimme (schmerz) und schöne (Kuss) Gefühle haben. Wir sind halt so, armselig oder nicht, jedenfalls im Bemühen, ehrlich (zu sich?) zu sein.

ich hoff ich hab mich nicht verzählt.

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