Viele E-Mails werden heute im HTML-Format verschickt. Im Gegensatz zu reinen Text-E-Mails sind diese oftmals farbig, mit verschiedenen Schriften und Grafiken gestaltet. Im so genannten Quellcode einer HTML-formatierten E-Mail lauert die Gefahr: Denn dort kann schädlicher Code versteckt sein, der bereits beim Öffnen der HTML-E-Mail auf dem Computer des Empfängers ausgeführt wird, ohne dass dafür ein Anhang angeklickt werden muss. Auch Spammer greifen gerne auf HTML-E-Mails zurück, um die Gültigkeit einer E-Mail-Adresse zu verifizieren. Dies erfolgt über sogenannte "Webbugs", kleine meist unsichtbare Bilder, welche beim Öffnen der E-Mail von einem Server der Spammer geladen werden und diesen damit den Empfang der E-Mail signalisieren. Deshalb sollten Nutzer in ihrem E-Mail-Programm die Anzeige von E-Mail im HTML-Format deaktivieren. Die E-Mails werden dann zwar nur im Reintext angezeigt und können schlecht lesbar und unvollständig erscheinen. Doch bei vertrauenswürdigen Absendern kann der Empfänger die HTML-Ansicht der E-Mail per Klick auf eine Schaltfläche aktivieren und die Inhalte vollständig betrachten.
Das ist falsch, denn Absenderadressen von E-Mails können mit geringem Aufwand beliebig gefälscht werden.
Hinter dem in einer E-Mail angezeigten Namen einer Person oder Organisation kann sich ein ganz anderer Absender verbergen – dies ist üblicherweise bei illegalen Aktivitäten der Fall, wie Spam-Versand oder den Versuch, den Computer eines Nutzers mit Schadsoftware zu infizieren.
Einen ersten Hinweis auf den Absender erhält der Nutzer, wenn er mit der Maus über den angezeigten Namen fährt. Je nach E-Mailprogramm wird dann neben der Maus oder am unteren Bildschirmrand die – angeblich – verwendete E-Mail-Adresse angezeigt.
Die Echtheit des Absenders lässt sich durch die Verifikation des so genannten E-Mail-Headers ermitteln. Der Header beziehungsweise Quelltext der E-Mail kann im E-Mail-Programm angezeigt werden. In den mit "Received From" bezeichneten Zeilen können Nutzer den Weg der Mail verfolgen, der Versender findet sich in der letzten Received From-Zeile. Teilweise manipulieren Angreifer aber auch die Received-Zeilen, sodass es schwieriger wird, die tatsächliche Herkunft der E-Mail festzustellen. Deswegen gilt bei Zweifeln an der Herkunft einer E-Mail immer: Nicht öffnen, sondern direkt löschen.
Auch bei E-Mails von scheinbar bekannten Absendern kann es sich um Spam handeln, beispielsweise wenn ein Rechner von einem Schadprogramm befallen wurde, das automatisch Nachrichten an die Personen im Adressverzeichnis des Opfers versendet. Hier hilft oftmals schon ein Blick auf die Betreffzeile, um zu beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass gerade diese Person beispielsweise eine englische Formulierung oder einen für sie untypischen Ausdruck verwendet.