Ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass man mit dem Thema „Liebe“ und Beziehung schon recht sparsam umgehen sollte. Man kann einfach nicht allzu viele Menschen so aufrichtig mit Herzensblut lieben. Wer wirklich wahrhaft geliebt hat, weiß, was ich meine. Dieser Person gebührt dann für eine recht lange Zeit ein Platz im Herzen und es dauert wirklich sehr lange, bis man über eine sehr geliebte Person hinwegkommt, manchmal ganze Jahre sogar. So sehr und so lange, dass man sich eigentlich gar nicht auf andere einlassen könnte, weil man für andere gar nicht wirklich zugänglich wäre, weil „emotional besetzt.“

Ich kann mir da leider nur vorstellen, dass bei solchen Kandidaten andere Menschen als Lückenfüller dienen sollen. Die sollen einen ablenken, etwas kompensieren. Die werden also quasi nur als Mittel zum Zweck missbraucht. Sei es, weil eine innere Leere in ihnen herrscht und man sie nicht ertragen kann, oder weil man auf Teufel komm raus seine Triebe befriedigt haben möchte und dafür jeder gerade richtig ist (recht primitiv). Eine Spaß- und Wegwerfgesellschaft. Es ist alles liberaler, d.h. irgendwie auch, dass jeder ersetzlich sein kann. Unaufrichtiger. Besser geht immer. Habe ich was besseres, wird der andere abgeschossen, als wenn er eine Wertigkeit eines Kieselsteins hätte, weil alles andere wäre ja langweilig und was man häufig zu hören kriegt „zu monoton.“

Erziehung spielt da selbstverständlich auch eine große Rolle. Insgesamt, in welcher Familie man groß geworden ist und welche Art Ehe die Eltern geführt und einem vorgelebt haben. Welche Werte man vermittelt bekommen hat. Diese Werte sorgen dann eben auch für eine gewisse Portion Scham, wenn man sie nicht einhält. Deshalb lässt man es sein, wenn eine richtige Erziehung und ein gewisses eigenes Moralverständnis vorhanden ist (was ja jeder für sich selber festlegt).

Aber i.E. gebe ich dir absolut recht. Es bleibt einem nur erschreckend festzustellen, wie traurig mittlerweile alles geworden ist. Was heutzutage alles als „Liebe“ bezeichnet wird und vor allem wie dieses Wort oft missbraucht und verschwendet wird.

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