Epilepsie bei Katzen, Luminaletten, Erfahrung?

Hallo,

Erst einmal Hintergrundinformation:

Mein Kater Fee, 4 Jahre alt, hat schon seit er 1 Jahr alt ist, Epilepsie. Die Anfälle traten einmal pro Jahr ca. auf, es bestand also kein Handlungsbedarf. Vorgestern hatte er von 11 uhr bis 5 uhr abends 5 Krampfanfälle. Wir waren in der Tierklinik, sie haben Blut abgenommen und mir 2x Diazepam für den Notfall mitgegeben. Gegen 9 erlitt er den nächsten Anfall, ich habe ihm das diazepam versucht, zu verabreichen, es kam direkt wieder raus und er war danach nur leicht müde, ist aber schnell wieder rumgelaufen. Ich habe einen Bereitschaftstierarzt angerufen, der meinte, ich solle mir keinen stress machen, der überlebt die nacht schon. Ich war nicht so begeistert von der Aussage... Nachts um 2 kam erneut ein heftiger Anfall, ich habe ihm erneut Diazepam verabreicht und er war komplett narkotisiert für die Nacht. Ich liess ihn auf dem Boden runterkühlen und habe ihn dann in sein bettchen gepackt. Insgesamt war er zwischen den Anfällen nicht wirklich klar und man hatte das Gefühl, er zuckt zwar nicht, aber es ist als noch nicht vorbei. Am morgen schien er wieder mit den Augen zu zucken, hat das Futter verweigert.

Meine erste Frage: hat jemand erfahrungen bezüglich einer ähnlichen Situation, also dem Status Epileptikus?

Ich bin erneut mit ihm in die Klinik gefahren, die haben ihn erneut untersucht, mir wieder Diazepam mitgegeben und Luminaletten, 2x pro tag eine dreiviertel Tablette.

Er spricht gut darauf an, ist aber super anhänglich. Normalerweise ist er an Menschen sehr wenig interessiert, heute liegt er nur auf meinem Schoß, schnurrt und miaut ganz viel. Das Gleichgewicht kann er nicht gut halten. Er war vorher schon nicht gerade ein Meister im Gleichgewicht, aber heute ist es besonders extrem.

Die zweite Frage: gibt es Erfahrung mit der Wesensveränderung durch die Epilepsie-Medis, hat jemand ähnliches erlebt?

Nun ist es so dass ich zurzeit in der Schichtarbeit tätig bin, also 2 tage früh,zwei Tage spät. Dh die Uhrzeit fur die Luminaletten mit zwölf Stunden abstand ist super schwer umzusetzen. Der Frühdienst beginnt um 7, dh er kriegt an einem tag dann um 6 und 18 uhr, beim Spätdienst müsste es 9 und 21 uhr sein. Die Abstände sind meiner Meinung nach zu groß.

Die dritte Frage: kennt sich eventuell jemand aus mit den genauen Uhrzeiten, den Medikamenten und wieviel Schäden das anrichten kann, wenn man keine genaue Uhrzeit leisten kann? Ich mache mir wirklich Sorgen deswegen...

Lg und danke im vorraus

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Hi!

Einer meiner Kater (Dodger, s.u.) ist Epileptiker und bekommt Luminaletten seit seinem 13. Lebensjahr. Inzwischen steuert er auf die 19 zu. Eine Katze kann also noch gut und lange leben, wenn die Medikamente eingestellt sind.

Bis die Luminaletten zuverlässig wirken, kann es leider ein paar Wochen dauern. Du musst unbedingt darauf achten, die Tabletten möglichst immer im selben Abstand zu geben. Bei 2x am Tag also alle 12 Stunden. Bei Dodger hatte ich anfangs (aus Unwissenheit) nicht darauf geachtet, und er hatte nach kurzer Zeit im Gesicht aufgeplatze "Pickel". Durch Recherche im Internet fand ich heraus, dass es bei anderen Patienten genauso war, wenn die Abstände nicht eingehalten wurden. Nach der richtigen zeitlichen Gabe verschwanden die Pickel.

Dodger bekommt 2x am Tag eine halbe Luminalette und zeitgleich Gabapentin. Der Medikamentenspiegel und die Nierenwerte werden jedes Jahr gecheckt. Treten zwischendurch doch mal Anfälle auf (Er hat selten Petit Mal Anfälle mit Kopfzittern), lasse ich den Medikamentenspiegel früher checken.

Epilepsie kann man eigentlich nur durch Ausschlussverfahren diagnostizieren. Ich habe nun nicht gelesen, was bei der Blutuntersuchung von deinem Kater geprüft wurde. Nur die inneren Organe, oder hat man auch geschaut, ob er genug Vitamine und Mineralstoffe intus hat? Mangelerscheinungen oder bestimmte Organkrankheiten können nämlich auch Anfälle auslösen.

Zur ersten Frage: Mit dem Status Epilepticus habe ich keine persönliche Erfahrung gemacht. Diazepam musste ich nie verabreichen, da die erste Anfälle unter 2 Minuten dauerten und es danach zu keinen Weiteren kam.

Zur zweiten Frage: Dodger ist ruhiger geworden, aber das kann auch am gehobenen Alter liegen. Schmusig war er schon immer.

Ich wünsche dir und deinem Kater Alles Gute und Gute Besserung!

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