Die Gesamtheit der Menschen, die die Sprache spricht. Ihr Verhalten allein entscheidet darüber welche Begriffe angemessen sind und welche nicht. Konservative die sich bereits etablierter Änderungen verweigern, werden gesellschaftlich sanktioniert. Umgekehrt werden auch Progressive, die neue Elemente einfügen wollen auf starken gesellschaftlichen Widerstand treffen. Sprache ist also ein ewiges Schlachtfeld zwischen Neuem und Alten.

Sprache ist Teil der Kultur und damit seit ihrer Erfindung dynamisch. Sprache ändert sich in der Neuzeit sogar außerordentlich schnell, so dass man das innerhalb einer Generation wahrnehmen kann. Gleichzeitig ist Sprache nie willkürlich. Hinter jedem Wort steht oft eine sehr komplexe Bedeutung mit feinsten Unterschieden zu ihren Synonymen (groß/riesig/gigantisch). Im Wandel der Zeit ändert sich die gesellschaftliche Sichtweise auf bestimmte Dinge und damit auch die Begriffsverwendung.

Beispiel: Einen Oheim, kennt heute kaum noch jemand. Es ist der Bruder deiner Mutter. Früher war es kulturell und jurisrisch bedeutsam zwischen Mutterbruder und Vaterbruder zu unterscheiden. Da es heute egal ist, spricht man nurnoch von Onkel.

Dasselbe Prinzip gibt es auch bei den s.g. "politisch unkorrekten Begriffen". Wer etwas von Linguistik versteht, weiß dass ein "Neg.." nicht bloß ein anderes Wort für "Schwarzer" ist.

Dass sich das eine "nicht mehr gehört" ist nicht politisch durchgesetzt (wie manch einer fälschlich annehmen mag) sondern hat sich so gesellschaftlich entwickelt. Eine neue Betrachtung eines farbigen Menschen, erfordert logischerweise auch ein neues Wort, denn die alte Betrachtungsweise ist kulturell im alten Wort verankert und wird mit diesem weitergegeben.

Die Sprache einer Kultur ist ihre DNA. Sie ist alles andere als egal.

Diejenigen die das verstehen und das tun insbesondere Poltiker, nutzen diese Feinheiten gezielt um bestimmt Sichtweisen zu erzeugen. Diejenigen die es nicht verstehen, sind wehrlose Opfer.

...zur Antwort