Liebe/r brnsrh

Ich habe schon sehr viele Kommentare zu dem berühmten Ausspruch "Ich denke also bin ich" gehört, allerdings muss ich sagen, dass die meisten der Kommentierenden gar nicht den Kontext von Descartes Aussage zu kennen scheinen.

Decartes war ein Skeptiker und zweifelte von vorneherein an allem, also auch an der Realität des menschlichen Daseins und an dem, was seine Sinne ihm sagten: Dass es um ihn herum eine wirkliche Welt mit Büschen, Flüssen, Himmel, anderen Menschen, Städten usw. gibt, ja, sogar daran, dass es ihn selbst gibt. Er musste also einen Beweis dafür finden, dass er wirklich existierte und sich nicht einfach von seiner Wahrnehmung täuschen liess. In diesem Zusammenhang kam der Gedanke: Ich kann bzw. muss an allem zweifeln, ausser daran, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt. Das heisst, als Denkender bin ich in jedem Fall existent. "Ich denke, also bin ich."

Er wollte gar nicht auf deine bzw. die typische moderne Interpretation des Begriffs "Sein" hinaus, der die persönliche Entfaltung, die Suche nach dem Sinn und das in vollen Zügen Leben beinhaltet. Ihm ging es lediglich um einen Beweis für seine Existenz. Insofern hebt sich deine Frage in Zusammenhang mit diesem Zitat selbst auf. Allerdings kann ich nicht sagen, dass ich beim Rest deiner Frage nicht sehr, sehr gut verstehe, was du meinst! Nur dass eben philosophisch/historisch gesehen das Zitat gar nicht in den Kontext passt. :) Lg Wolke

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