Ouh mein Gott nein aufkeinenfall!

Schritt 1: Hitzezufuhr unterbrechen, Wunde kühlen

Bevor Sie an irgendeine Möglichkeit der Behandlung denken dürfen, müssen Sie zunächst das Nächstliegende tun und die Hitzezufuhr unterbrechen. Dafür genügt es nicht, die Hand vom heißen Blech zurückzuziehen oder dem kochenden Dampf auszuweichen. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Haut unsichtbar weiterbrennt! Der Schmerz signalisiert Ihnen eine Beschädigung Ihrer Hautzellen. Am sinnvollsten ist es deshalb, die Brandwunde sofort zu kühlen – das geschieht am besten mehrere Minuten lang mit fließendem Wasser, denn auf diese Weise wird die Verletzung gleichzeitig rudimentär gereinigt. Der Einsatz von Eiswürfeln und Kühlpacks ist allerdings zu viel des Guten: Die damit verbundene Kälte kann der Wunde unter Umständen mehr schaden als nutzen. Auch das Wasser sollte nicht sehr kalt, sondern handwarm sein – der Kühleffekt ist trotzdem völlig ausreichend.

Wichtiger Hinweis: Bei großflächigen Verbrennungen, also bei Verbrennungen des zweiten und dritten Grades, sollten Sie von einem Kühlen der Wunden grundsätzlich absehen. Es besteht sonst die Gefahr, dass der Betroffene unterkühlt. Für Kinder gilt diese Regel ausnahmslos, sofern es sich um Verletzungen handelt, die den Kopf oder den Körperstamm betreffen.

Schritt 2: Erst genau hinsehen, dann richtig handeln

Die weiteren Schritte hängen vom Grad Ihrer Verbrennung ab. Das Aussehen der Wunde entscheidet darüber, ob Sie einen Arzt aufsuchen müssen oder die Behandlung in Eigenregie mit Mitteln aus Ihrer Hausapotheke vornehmen können. Tiefe und flächendeckende Wunden deuten auf Verbrennungen höheren Grades hin, die nur ein Fachmann wirksam behandeln kann. Als Orientierungspunkt kann die Größe der Brandwunde dienen: Wunden, die größer sind als ein Bierdeckel, sollten umgehend ärztlich untersucht und behandelt werden. Im Zweifel rufen Sie besser den Notarzt und verlassen Sie sich nicht auf eigene Mutmaßungen. Leichte Verletzungen können Sie hingegen selbst behandeln und zu diesem Zweck mit Schritt 3 fortfahren.

Wichtig: Augen und Nase sind immer ein Notfall! Wenn die Verbrennung die Augen oder die Nase betrifft, ist das immer als Notfall, und Sie sollten umgehend den Notarzt rufen. Das gilt auch dann, wenn der oder die Betroffene Symptome eines Schocks zeigt: Anzeichen, die dafür sprechen, sind etwa kalter Schweißausbruch, Zitteranfälle und auffallende Blässe. Ein hoher Schweregrad ist bei einer Brandverletzung immer ernst zu nehmen und sollte zum Wohle Ihrer Gesundheit schnellstmöglich von einem Experten begutachtet werden.

Schritt 3: Brandblasen nicht aufstechen, sondern abtragen

In den meisten Fällen bildet sich nach einer Verbrennung eine Brandblase. Viele Menschen möchten diese spontan öffnen – aber genau diesem Reflex sollten Sie unbedingt widerstehen! Ein Öffnen der Brandblase kann eine Verschmutzung zur Folge haben und zu einer Infektion führen. Das gilt auch dann, wenn Sie sterile Instrumente für den Eingriff benutzen. Außerdem bringt Ihnen das Öffnen der Brandblase ohnehin nichts: Das Blasensekret, das eine Wundheilung verhindert, läuft zumindest in den ersten Tagen einer Verbrennung immer nach. Tatsächlich bedeutet das Durchstechen einer Blasenhaut immer eine Verschlimmerung und bringt keine Linderung. Schmerzt die Brandblase, dann tauchen Sie sie vorsichtig in Wasser – der Schmerz lässt dann meist umgehend nach.

Ihr Arzt kann eine größere Brandblase abtragen

Es ist möglich und sinnvoll, die Brandblase abzutragen – und zwar unter sterilen Bedingungen. Am besten lassen Sie das von Ihrem Arzt erledigen, obwohl Sie kleinere Blasen auch selbst zu Hause entfernen können. Das Blasensekret, das sich unter einer Brandblase bildet, tötet die Zellen, die für die körpereigene Wundheilung benötigt werden. Die Brandwunde kann also nicht oder nur sehr langsam heilen. Deshalb sollten Sie eine Brandblase nicht ignorieren. Bei einem einfachen Öffnen der Brandblase besteht die Gefahr, dass sich Keime und Bakterien unter der Blasenoberfläche ansiedeln und die erwähnte Infektion auslösen. Deshalb gilt: abtragen ja, aufstechen nein!

Schritt 4: Desinfektion und Kühlung der Brandwunde

Unabhängig davon, ob eine Blase abgetragen wurde oder nicht, ist jetzt vor allem eine Desinfektion und dauerhafte Kühlung der Wunde gefragt. Als Hausmittel eignen sich dafür ganz einfache Umschläge mit kaltem Wasser. Durch die Kühlung lindern Sie die Schmerzen und den oft quälenden Juckreiz. Falls Sie ein Wundantiseptikum in Ihrer Hausapotheke vorrätig haben, können Sie dies jetzt behutsam auftragen, um die Wunde zu reinigen. Auch eine geeignete Salbe oder ein geeignetes Gel können Sie nun vorsichtig auftragen, um die Wundheilung zu unterstützen.

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