Wo habt ihr den Hund gekauft? Habt ihr die Züchter Zuhause besucht und die Elterntiere gesehen? Wie haben die sich verhalten? War er schon als Welpe so ängstlich? Wie zeigt sich die Angst noch im Alltag?

Wenn der Hund nicht gerade durch eine Hinterhofzucht und daraus resultierender Deprivation vorgeschädigt ist, tippe ich auf euren Erziehungsstil. Ich lese im Text fast nur über Strafen, aber interessanter wäre zu wissen, wie der Hund auf Belohnungen reagiert. Freut er sich dann? Wie ist der Hund generell, wenn er nicht in Panik verfallen ist?

Schreien und sogar in Ohnmacht fallen sind schon extreme Reaktionen, die unter Todesangst (!!!) gezeigt werden. Das mit der Ohnmacht finde ich sehr besorgnisserregend. Das Gehirn ist dabei aus irgendeinem Grund kurzfristig mit Sauerstoff unterversorgt, und dadurch gehen beim Betroffenen plötzlich "die Lichter aus". (Habe es selbst schon erlebt.) Es ist quasi ein Reset-Knopf wie beim Computer. Wenn ein Lebewesen auf Stress und Angst derart stark reagiert, hat es in dem Moment keine andere Bewältigungsstrategie, und das hat auf Dauer Folgen für das Herz-Kreislauf-System, den Hormonhaushalt und das Verdauungssystem.

Erste Maßnahme, die ihr treffen solltet: Den Hund beim Tierarzt von Kopf bis Fuß durchchecken und abklären lassen, ob er Herz- oder andere organische Probleme (z.B. mit der Schilddrüse) hat.

Zweite Maßnahme: Sucht euch einen Verhaltensberater oder Tierpsychologen, der euch beim Umgang und der Erziehung des ängstlichen Hundes unterstützt. Auf Gewalt, Druck und Strafen sollte beim Training unbedingt verzichtet werden! Entsprechend ausgebildete Trainer haben bei der ATN (Akademie für angewandte Tierpsychiologie und Tiertraining) gelernt und sich über weitere Seminare weitergebildet. Vergleicht die Anbieter untereinander und fragt, ob sie sich mit Angsthunden auskennen.

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