Wieso will ich immer allen helfen?

Hi zusammen,

Ich habe das typische Helfersyndrom... Immer tun mir die Menschen leid, wenn sie Probleme haben und ich lasse mich sogar manchmal wie Blöde behandeln, nur um im Nachhinein ihnen zuzuhören und zu helfen.

Klar, tut mir das gut, wenn ich Menschen verstehe und somit auch nicht immer alles persönlich nehme, da ich weiss, woran es liegt. Jedoch wird das logischerweise auch oft ausgenutzt, ich werde wie gesagt dann blöd behandelt, man ist im Gegenzug nicht für mich da und ich stehe schlussendlich doch alleine da. Mich zieht das dann manchmal phasenweise extrem runter, habe vielleicht 2 Wochen lang fast schon Depressionen, weil ich denke ich habe alles falsch gemacht, dann denke ich darüber nach und mir wird wieder bewusst, das all diese Reaktionen ja eben nichts mit mir zu tun haben. Die meisten, die schlechte Laune haben oder jemanden fertig machen, wollen in Wahrheit ja einfach ihre privaten Probleme an anderen rauslassen. Und ich bin irgendwie das perfekte Opfer, da ich es eben verstehe und mich dementsprechend nicht genug wehre.

Wie kann ich blöd gesagt egoistischer werden? Ich versuche es immer, konnte auch schon anderen meine Meinung sagen, habe auch schon Schlussstriche gezogen und gesagt, dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will, da sie meine Hilfe nicht schätzen. Doch sobald ich dann wieder jemanden weinen sehe oder er mir erzählt, wie schlecht es in der Familie läuft, dann kann ich einfach nicht anders als für die Person da zu sein. Innerlich zieht sich alles zusammen und ich würde mir monate- oder sogar jahrelang vorwerfen, dass ich damals nicht geholfen habe (ich kann mich sogar an Situationen in der Primarschule erinnern, wo ich nicht geholfen habe und es immer noch bereue).

Kann man da was machen? Das ich nicht mehr andere Bedürfnisse über meine eigenen stelle?

Vielleicht seht ihr, dass ich heute Morgen schon eine Frage gestellt habe, wo ich mich frage, ob ich meinem Ex-Freund einen Brief schreiben sollte, um mich zu erklären. Wir sind nicht schön auseinander und ich weiss, dass er Probleme hat. Deshalb will ich immer irgendwie für ihn da sein, aber geht ja auch nicht wirklich, da ich ihn selbst verletzt habe.

Dabei sollte ich doch endlich einfach denken, dass ich mir Freunde und Beziehungen suche, die mir gut tun und in denen ich nicht immer anderen helfen muss.

Vielen Dank euch!

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Ja, das sogenannte Helfersyndrom. Leider wird dies von vielen Menschen schamlos ausgenutzt. Am besten überlegst du dir, wie wichtig, dir die Person überhaupt ist, die was von dir will.Würde sie dir auch helfen? Ist sie auch für dich da? Die meisten haben auch Angst davor, das sie mit einem NEIN nicht mehr gemocht werden.Aber ehrlich gesagt, diese Menschen die nach einem NEIN sofort beleidigt sind und sich von dir abwenden, sind es eh nicht wert, das du ihnen hilfst, das sind auch meist diejenigen, die dir ein NEIN geben,wenn DU mal Hilfe brauchst.

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