Sei mir nicht böse, aber diese Idee ist wirklich Quatsch. Das bringt weder dir noch dem Tier was.

Die allermeisten dieser Pferde brauchen nicht nur tierärztlich Betreuung sondern haben auch psychisch einen gewaltigen Knacks. Und da spreche ich jetzt nicht davon, dass sie kopfscheu oder misstrauisch sind, sondern lebensgefährlich.

Ich weiß, wovon ich rede, denn ich hatte selbst so ein Pferd. Der Schlachter darf Pferde übrigens nicht mehr verkaufen.

Für diese Pferde ist es das Beste, in die Wurst zu gehen. Das kann ich dir so offen sagen, weil ich 7 Jahre lang ein solches Pferd hatte.

Griff andere Pferde an, trieb die ganze Herde und ging an die Kehlen der Mitpferde. Menschen drängte er in eine Ecke, um dann haltlos auf sie einzutreten. Er hat sich ständig losgerissen und wenn du nicht sofort losgelassen hast, hat er dir volle Lotte ins Gesicht getreten. Ist beim Reiten teilweise grundlos durchgegangen. Hat keine Zäune akzeptiert, Türen geöffnet, Tore eingetreten.

Glaub mir, so ein Pferd willst du nicht.

Was hat sie denn für eine Vorstellung von diesen Pferden? Armes, unverstandes Pferd, steht völlig grundlos beim Schlachter, weils nicht hübsch genug ist? Und wenn man es nur genug liebt und ihm jeden Tag drei Möhren bringt, liebt es siedich und geht für dich durchs Feuer? Und dann reitet ihr gemeinsam in den Sonnenuntergang, klar.

In der Realität sieht das anders aus:

Du zahlst erstmal einen Haufen Geld dafür, dass das Tier tierärztlich durchgecheckt wird. Dann kannst du die ganze Ausrüstung kaufen plus unzählige Trainer- und Berittstunden.

Mein Gaul hat mich viele, viele tausend Euro gekostet, weil ich ständig irgendwas ersetzen musste, das er zerstört hat. Weil ich einen unglaublich hohen Trainerverschleiß hatte (der Satz, den ich am öftesten gehört hab: "Gibs auf und hau den Klepper endlich in die Wurst"). Weil ich mich privat ständig weitergebildet habe, um den Trainermangel zu kompensieren. Weil ich öfter den Stall wechseln musste, weil er absolut inkompatibel mit den anderen Pferden war. Und letztlich, weil er an zwei Hufen Hufkrebs hatte, der operiert und nachversorgt werden musste.

Ganz ehrlich: Nein. Einfach nein!

Leute, die für solche Pferde kompetent genug sind, bekommen die nachgeschmissen. Alle anderen lassen die Finger davon.

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