Es gab mehrere Gründe.

Der Hauptgrund war aber tatsächlich die Armut entstanden durch die Weltwirtschaftskrise 1929. Nimm den Leuten ihr Brot und lass sie hungern, und die Revolution ist nicht mehr weit weg...

Daneben gab es auch eine Systemschwäche. Siehe Verfassung der Weimarer Republik. Viele Artikel begünstigten die Autokraten indirekt, besonders das Ermächtigungsgesetz, was den Reichspräsidenten erlaubt, bei Putschgefahr die Macht ansich zu nehmen um einen Umsturz zu verhindern.

Der Reichstagsbrand gab Hitler nun die Legitimation dauerhaft die alleinige Herrschaft auf sich zu vereinen.

Aber auch der Versailler Vertrag führte dazu. Anders wie bei Napoleons endgültiger Niederlage, wo man Frankreich an seinen Kapitulationsbedingungen teilnahmen ließ und sie ihr Gesicht wahren konnten, wurde dieses Privileg Deutschland nach dem 1.Weltkrieg nicht zu Teil. Man wurde ausgeschlossen aus den Verhandlungen und gedemütigt.

Das hat den schlafenden Bär namens Nationalismus geradezu entfacht. Besonders Artikel 231 des Versailler Vertrages, wo Deutschland die alleinige Schuld an einem gemeinsamen verursachten Weltkrieg hinnehmen musste, war für die Deutschen besonders hart.

Die enormen Reperationszahlungen waren dagegen nur Kleinkram.

Aber auch die Unterschätzung der Person Adolf Hitlers in den Koalitionsverhandlungen mit Franz von Papen war ein Grund für die Machtergreifung und den weiteren Aufstieg der NSDAP

Schließlich fehlte damals noch die 5% Hürde. Die Splitterparteien haben Regierungen gegen die NSDAP nahezu unmöglich gemacht.

Ähnlich wie heute in den Niederlanden. Der Ministerpräsident Rutte sucht selbst Monate nach der Wahl noch nach Koalitionspartnern, weil es keine Sperrklausel in Holland gibt.

Es gab noch viele weitere Gründe. Aber diese waren ausschlaggebend. Und diese Erfahrung hat man im zweiten Versuch, dauerhaft eine deutsche Demokratie und Republik zu etablieren, genutzt und sie ins Grundgesetz niedergeschrieben.

Unsere Verfassung ist nahezu idiotensicher.

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