Unbehandelter Kieferbruch, Behandlungsfehler?

Hallo,

2006 (mit 5 Jahren) wurde ich von einem Auto angefahren. Ich verbrachte 3 Tage im Krankenhaus, dort wurde ich an der Hüfte genäht und mir wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, also nichts dramatisches. Thema war erstmal durch. Im Laufe der Jahre also schon mindestens mit 8 Jahren hatte ich häufig starke Rückenschmerzen und Kopfschmerzen, aber man fand keine Ursache. (Es sollten noch Schwindelanfälle mit Tinitus dazu kommen) Vor einigen Jahren war ich dann bei einem Orthopäden der beim Röntgen einen Riss in meinem Unterkiefer enttdeckte und meinte es könnte ein unbehandelter Bruch sein.

Erst gestern, als mir mein Zahnarzt sagte ich hätte einen Kreuzbiss, habe ich mich dazu nochmal belesen und glaube jetzt, dass meine ganzen Beschwerden (Fehlstellung der Hüfte, Beinlängendifferenz, Knacken im Kiefer und Aushaken des Kiefers) eben mit diesem unentdeckten Bruch zusammenhängen.

Ich werde natürlich nochmal zum Arzt gehen und sicher gehen dass meine Annahme da auch stimmt, aber wenn es so ist, hätte ich doch das Recht dagegen rechtlich vorzugehen oder? Meine Mutter erinnert sich zwar nicht daran, ob ich damals geröntgt worden bin, aber wenn es ein Bruch war, wurde er ja offenbar übersehen und ich darf jetzt mit den Folgen leben.

Prinzipiell finde ich es nicht okay, dass man sich so einen Fehler geleistet hat und ich mir selbst für meine Beschwerden schon oft verrückt vor kam, wenn ich mit 8 Jahren wegen Rücken und Kopfschmerzen nicht in die Schule gegangen bin. Lohnt es sich aber, da zum Anwalt zu gehen (angenommen ich kann auch alles belegen) oder ist es unwahrscheinlich Schadensersatz beanspruchen zu können wenn es schon relativ lange her ist?

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Sollte es tatsächlich einen Bruch gegeben haben, der tatsächlich übersehen wurde, hättest du theoretisch Anspruch auf Schmerzensgeld.

Praktisch hast du keine Chance.

Wie willst du nachweisen, dass - falls es überhaupt einen gab- der Bruch durch den Unfall zustande kam und bereits bestand, als du damals in der Klinik gelegen hast? Du könntest auch 4 Monate später vom Baum gefallen sein und dir einen Haarriss zugezogen haben.

Solltest du das ernsthaft vorhaben, nimm alle deine Befunde und wende dich an deine Krankenkasse (GKV) und bitte um ein Gutachten. Das ist für dich kostenfrei. Damit gehst du dann zum Anwalt und lässt dich beraten. Falls dein Anwalt eine Chance auf Erfolg sieht, sprichst du mit ihm über die Kosten. Übernimmt deine Rechtsschutz die Kosten, kannst du klagen. Wenn nicht, brauchst du ein Vermögen.

20 Gutachten/ Gegengutachten und 15 Jahre später wirst du dein Vermögen verbraten haben und genau an der selben Stelle stehen wie vor der Klage. Nur deine Nerven werden blank liegen.

Wir sind nicht in den USA. Dort existieren Patientenrechte. Hier in D gibt´s die nur auf dem Papier.

Jojo

PS: Ich bin kein Jurist, klage aber selbst wegen eines nachgewiesenen und gutachterlich bestätigten Diagnosefehlers und folgender Behandlungsfehler. Wir sind im Jahr 5 ...und bei Gutachten Nr. 13.

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