Rassen gibt es nur bei Züchtungen von domestizierten Tieren. Milchkühe sind normaler Weise einer anderen Rasse angehörig als Kühe, die zum Schlachten gehalten werden. Es gibt Hunderassen, Pferderassen, usw. Eine Rasse ist immer das Ergebnis einer Züchtung.

Es gibt also keine "Wolfsrassen". Die verschiedenen Formen in der Natur nennt man Arten bei denen es klarunterscheidbare physiologische Merkmale gibt Unterarten. Z.b. der eurasische Wolf und der Timberwolf als Unterarten des Wolfes.

"Eine Subspezies/Unterart ist die Zusammenfassung phänotypisch ähnlicher Populationen einer Art, die ein geographisches Teilgebiet des Areals der Art bewohnen und sich taxonomisch von anderen Populationen der Art unterscheiden." (Mayr 1969)

Hier geht es zentral um die geografische Unterscheidung. Du wirst in freier Natur keinen eurasischen Wolf, in Kanada antreffen.

Bei vielen anderen Spezies ist diese Trennung nicht möglich. Wissenschaftlich lässt sich der Mensch nicht auf geografisch abgrenzbare Unterarten einteilen. Alle Menschen entstammen der selben Ursprungspopulation die nie lange genug geografisch getrennt war, um von Unterarten sprechen zu können. Es gibt jedoch Besonderheiten, wie unterschiedliche Kulturen, statistische physiologische Unterschiede u.Ä. Aufgrund der kulturellen Komponente dieser Unterschiede und der unklaren geografischen Trennung spricht man beim Menschen von Ethnien. (Man kann darüber streiten ob nach aktuellem Forschungsstand diese Begrifflichkeit auch auf Wale, Menschenaffen etc angewendet werden müssten)

Zurück zu menschlichen Rassen:

Die Rassentheoretiker gehen im Gegensatz zur modernen Wissenschaft von geografisch klar abgrenzbaren Gruppen aus, deren kulurelle Unterschiede nicht umweltbedingt sind, sondern genetisch. Diese widerlegte Erkenntnis wurde damals politisch instrumentalisiert, um bestimmte Handlungen zu rechtfertigen. (Kolonialismus, Nationalsozialismus, Indianerkriege etc). Die Rassentheorie war schon immer durchsetzt von Meinungen, pseudowissenschaft und politischen Interesse.