Während meiner Ausbildungszeit hatte ich ein Problem mit Mobbing (das erste Mal in meinem Leben). Aus dem Grund bin ich fast depressiv geworden, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Ich stand mehrmals kurz davor, einen Psychiater aufzusuchen oder die Ausbildung abzubrechen. Mir hat aus diesem Grund die gesamte Ausbildung auch keinen Spaß gemacht.

Die beiden Azubis, die dafür verantwortlich waren, bei der für mich zuständigen Personalerin zu verpetzen, hätte es vermutlich nur schlimmer gemacht. Den Ausbilder hat es denke ich nicht interessiert. Seine eigene Aussage zum Thema Mobbing: "9 von 10 finden Mobbing witzig."

Ich habe mir das Ganze nicht so zu Herzen genommen und irgendwann hat sich einer von den Azubis bei mir entschuldigt und meinte, ich wäre eigentlich total in Ordnung und dass es ihm leidtut, dass er mich so behandelt hat.

Der andere hat es bis zum Ende der Ausbildung nicht eingesehen, dass er Fehler gemacht hat, auch als ich ihn damit konfrontiert habe und bei der Prüfungsvorbereitung habe ich ihn dann deswegen links liegen gelassen. Hätte er es eingesehen, hätte ich ihm auch geholfen. Er hat nichts verstanden und immer geschaut, was ich mache und es mir dann nachgemacht.

Er hat mir gesagt, dass er während seiner Schulzeit viel schlimmer gemobbt worden wäre, als ich von ihm und dass ich am Anfang der Ausbildung komisch gewesen wäre... Schön, dass man dann in einem neuen Lebensabschnitt andere fertig macht, obwohl man durch eigene Erfahrung eigentlich selbst weiß, wie sich so etwas anfühlt. Meine Vermutung: Er wollte dadurch, dass ich gemobbt werde, verhindern, dass er wieder derjenige ist, der gemobbt wird.

Ich weiß nicht, was andere mit ihm gemacht haben, dass er so denkt.

Ich jedenfalls habe noch keinen gemobbt. Ich versuche immer mit allen gut auszukommen.