Das hängt vor allem davon ab zu welchem Zweck man das Messer nutzt. Als Liebhaberobjekt zur langjährigen Pflege und Bewunderung? Oder als Werkzeug?

In der Praxis ist die Qualitätsklasse des Messers tatsächlich relativ egal. Man muss das auch mal richtig einordenen. Messer sind als Werkzeuge vermutlich in ihrer primitivsten Form älter als die Menschheit selbst. Man kann ohne Weiteres mit Feuersteinklingen Tiere häuten, Fische ausnehmen und allerei Schneidarbeit leisten. Das ist mühselig, die Klingen werden schnell stumpf und brechen ab. Man bedenke, was damals ein aktuelles "50€-billig-Messer" wohl einen unglaublichen Wert hätte? Ein Messer für Könige und Götter. Aber dem modernen Outdoor-Experten soll es nicht ausreichen?

In meinen Augen sind diese Messer-Experten vor allem eines: unfreiwillige Werbeangenten, absurd überteuerter Produkte. Als würde man einen Ratschkasten mit Vergoldeter Gravur und Swarowski-Kristallen verticken.

Ein Billigprodukt ist für mich ein Produkt, dass die objektiven Anforderung die nötig sind nicht erfüllt - weils einfach zu billig gemacht ist. Ich hab beispielsweise ein Billig-Brotmesser, mit dem die Brötchen wie vom Spaten gespalten aussehen. Das ist billig. Aber ein 10€ Mora Messer? - Das ist tiptop für die Zwecke als Outdoormesser, ohne irgendwelche Einschränkungen.

Ein Freund von mir ist Jäger und fanatischer Messerliebhaber. Der hat sich auch schon teuerste Messer aus feinstem Stahl gekauft. Die liegen alle bei ihm Zuhause und kommen nie zum Einsatz. Dafür hat er dann Arbeitsmesser die deutlich günstiger sind und genau für den Zweck gedacht sind.

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