Grüß Gott miteinander,

diese dichterischen Aussagen des Altmeisters muten heute, etwas aus der Zeit gefallen, stark nach Schwarzweiß-Malerei an.

In früheren Zeit mag das in dieser Form tatsächlich in hohem Maße so gelebt worden sein, aber zumindest in der zivilisierten, demokratischen Welt gilt das sicher nicht mehr so uneingeschränkt, Grenzen verschwimmen und man fühlt sich durchaus selbst in einem Wechsel der Kräfte.

In eigener Sache habe ich mich sicher nie in einer herrschen Position gesehen. Das klingt mir zu martialisch und widerstrebt mir, auch wenn ich mich von Kindesbeinen an mit allen möglichen Aufgaben und Ämtern bis zur beruflichen Laufbahn immer irgendwo in einer Führungsrolle wiedergefunden habe.

Das mag daran gelegen haben, dass meine Eltern beide starke Persönlichkeiten waren. Besonders meine Mutter, die im letzten Jahr 100 geworden wäre, war für ihre Zeit ungewöhnlich mutig und hätte niemals nur gedient, wie es für Frauen ihrer Zeit durchaus üblich gewesen ist. Ich wurde also immer zur Zivilcourage ermutigt, den Mund aufzumachen und Stellung zu beziehen, wodurch mir Führungsrollen eher zugefallen sind, als dass ich darum hätte kämpfen müssen.

Natürlich geht es im Beruf nicht immer ohne Herrschen, wenn klare Entscheidungen gefordert sind, aber auf dem Weg dahin macht es schon sehr viel Sinn, da wo es möglich ist, die Meinungen der Mitarbeiter im Team mitzunehmen.

Auch privat gleicht sich Herrschen und Dienen eher aus, wenn man es im strengen Sinne auf diese von mir eher ungeliebten Begriffe reduzieren möchte.

In der Gesamtbetrachtung beziehe ich auch ausdrücklich die Demut mit ein, denn mit zunehmender Lebenserfahrung fällt es auch immer leichter, Gegebenheiten in Ergebenheit hinzunehmen.

Das gibt auch der nachwachsenden Generation, Kindern und Enkelkindern wieder die Chance, sich in ihren Vorstellungen frei zu entwickeln und vielleicht auch die Welt in ihrem Sinne noch positiver zu gestalten.

Herzlich grüßt Euch DerAdlatus

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