Puh das wird jetzt sicherlich lang XD

Ohne jeden Zweifel geht es den Fischen ob jetzt Süßwasser oder Salzwasser am besten in ihrer natürlichen Umgebung.

Aber wie im Beitrag schon erwähnt sind wir mit unserer Technik nicht gerade unfähig den natürlichen Lebensraum zu simulieren. Wir haben Pumpen um das Wasser rein zu halten, Heizungen um der Temperatur des Lebensraum zu entsprechen, Pflanzen aus dem natürlichen Lebensraum, verschiedenen Bodengrund und Lampen die sogar Sonnen- auf und Untergänge simulieren. Beim Futter gibt es auch reichlich Auswahl und man könnte meinen wir stehen der freien Natur in nichts nach. Die Fische haben alles was sie zum Leben brauchen und werden sogar mit Medikamenten versorgt falls von Nöten.

Wo ist also der Unterschied zwischen freier Natur und dem Aquarium? Es ist die bloße Tatsache, dass die Fische in Gefangenschaft leben. Das ist es was die meisten Tierschützer als erstes vorschieben und es stimmt natürlich, sie sind gefangen in ihrem Aquarium was aber durchaus ein Volumen von 240L oder mehr haben kann. Die wichtigste Frage ist aber merken die Fische dass sie "gefangen" sind? (A la Nemo)

Wenn man es aber genau nimmt sind Seen, Flüsse und sogar das Meer begrenzt, genau so wie unser Lebensraum begrenzt ist. Zwar können wir kurze Ausflüge in die Unterwasserwelt machen jedoch nicht dort leben ( leider ;) ). Ob die Fische jetzt also von einer Felswand in der freien Natur oder aber einer Glasscheibe am weiterschwimmen gehindert werden ist für mich erst mal kein Unterschied.

In so weit finde ich die Haltung von Fischen ok und auch moralisch nicht verwerflich. Man muss aber darauf achten, dass die Bedürfnisse der Fische erfüllt werden und sollte sich nicht der angeblichen "Einfachheit" halber ein Glas mit einem Kafi oder Goldfisch hinstellen. Das wäre für mich Tierquälerei.

Größe und Einrichtung müssen stimmen, das manche dazu tendieren pinken Kies und ausschließlich Plastikpflanzen zu verwenden ist natürlich nicht im Sinne der Fische und zeugt von Unwissenheit sowohl über die gehaltenen Fische als auch über das Ökosystem See (was einem Aquarium am nahesten kommen würde). Leider sind sich viele nicht darüber bewusst, dass ein Aquarium eine eigenes kleines Ökosystem ist, was durchaus aus den Fugen geraten kann. Dementsprechend sind diese, wie im Beitrag erwähnten, Kitschbecken weit verbreitet. Hier müsste Aufklärungsarbeit geleistet werden an erster Stelle im Zoofachhandel.

Jetzt würde ich gerne noch auf die im Beitrag erwähnten Fische, die direkt aus der Natur gefangen werden eingehen. Es gibt tatsächlich Fische, bei denen es noch nicht gelungen ist sie in Gefangenschaft zu züchten, weshalb sie weiterhin aus der freien Natur gefangen werden. In diesem Bereich kann ich dem Beitrag nur zustimmen. Man sollte auf Wildfänge verzichten und "heimische" Fische für sein Aquarium wählen. Es ist eine Sache in Gefangenschaft geborene Fische zu halten aber eine ganz andere Wildfänge zu halten. Da diese Tiere das leben in der freien Natur gewöhnt sind und aus ihrer Vertrauten Umgebung gerissen werden, könnte ich es nicht mit mir Vereinbaren einen solchen Fisch zu halten.

Es kommt aber auch sehr auf die Prägung der Menschen und deren Erziehung drauf an. Als wir in den Sommerferien nach Holland gefahren sind und in einen Aqua Zoo gefahren sind, waren wir alle recht schockiert muss ich ehrlich sagen. Die Gehege waren zu klein, die meisten Becken verschmutz und die Tiere hatten so gut wie keine Privatsphäre oder Rückzugsmöglichkeiten. Das Eisbärengehege war nicht mal annährend so groß wie die hier. Zu dem gab es diese "Grabsch Becken" aus findet Dori und die Szene aus dem Film triffts ziemlich gut....  Irgendwie scheinen manche Menschen Fische als nicht "so wichtige" Lebewesen zu betrachten (weis nicht wie ich das genau formulieren soll). Krassestes Beispiel wären hier Hunde und Insekten. Die häufigste Reaktion ist es eine Spinne einfach zu töten, zu Hunden hingegen haben wir eine enge Beziehung. Fische sind irgendwo in der Mitte.

Zu dem angeblich grausamen Transport. Die Händler sind daran interessiert das alle Tiere durchkommen, immerhin wollen sie ja verdienen. Ich denke kaum dass die ihre Tiere verhungern lassen. Zudem habe ich schon 2 Dokumentationen gesehen wo es um einen solchen Transport ging. Die Fische bekommen ein Beruhigungsmittel ins Wasser und werden ausreichend gepolstert in Kartons verschickt, in denen es nicht kalt wird (diese Styropor Dinger). Zu dem haben sie in den meisten Fällen sogar einen eigenen Fahrer der weis was er an Bort hat und dementsprechend Rücksicht nimmt. Bei einem Koitransport haben die sogar noch mehr aufgepasst, sie mussten die richtige Jahreszeit abwarten, weil Kois Temperaturschwankungen nicht vertragen, es wurden Pausen gemacht und ein Team aus 3 Leuten ist mit dem Fisch gereist damit alles glatt läuft.

Außerdem sind solche Importe sehr teuer, ich denke dass viele Geschäfte von erfahrenen Züchtern in der Umgebung versorgt werden.

Die Position des Verfassers des Beitrags ist klar, er ist gegen die Haltung von Fischen in Aquarien und hat dementsprechend negativ argumentiert. Er ist nicht mal auf die Gegenseite eingegangen (Pro und Contra) sondern hat "uns" noch schlecht gemacht und so getan als würden wir unsere Fische in Einmachgläsern mit Plastikblumen halten und würden nicht darüber nachdenken wie es ihnen geht (was natürlich quatsch ist in 95 % der Fälle).

Meiner Meinung nach kein Seriöser Artikel, zwar mit Verweis auf gewisse Zoologen und Meeresbiologen um seine Glaubwürdigkeit zu steigern, jedoch sind diese sehr unpassend. Es stimmt dass es Überfischung hier und da gegeben hat, jedoch sind die jeweiligen Regierungen schnell darauf eingegangen um ihre Gewässer und deren Bewohner zu Schützen. (was natürlich nicht heißt, dass es jetzt keiner mehr macht)  Ich würde aber auch sagen, das Salzwasserbecken in keinem Fall beliebter sind als Süßwasserbecken, einfach weil sie wirklich schwer zu händeln sind und mit sehr hohen Kosten verbunden sind. Fische die schwarz gefangen werden und vom aussterben bedroht sind, sind wahrscheinlich auf dem Markt unbezahlbar. Zu dem ist es hier in Deutschland wirklich kein Trend, man muss schon gezielt nach einem Geschäft suchen, dass Meerwasser Aquaristik führt und viele gibt es davon auch nicht.

Man sollte eben darauf achten woher die Fische kommen und man muss sich ausreichend informieren. Man sollte den Fischen ihren natürlichen Lebensraum auf so großer Fläche wie möglich darbieten, damit man eine artgerechte Haltung erzielt. Dann ist Aquaristik für mich auch nichts schlechtes.

Das war jetzt wahrscheinlich viiel zu lang aber es ist auch ein viel diskutiertes Thema.

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