Ich denke man muss hier aber ganz klar unterscheiden zwischen Freundschaft und Bekanntschaft. Leider wird das ganze in unserer modernen Welt mit Internet und den ganzen Sozialen Netzwerken immer mehr Fehlinterpretiert. Die User von solchen Netzwerken verkünden häufig, sie hätten 100 oder 200 Freunde und es würden noch mehr werden. Auch außerhalb solcher Plattformen findet man das immer mehr. Wenn man jüngere Menschen fragt wieviele Freunde sie haben, ist es in etwa gleich wie in den Netzwerken.

Meine persönliche Meinung dazu ist aber wie folgt. Dies sind nicht alles Freunde. Das sind zum größten Teil Bekannte.

Wahre Freunde sind sehr selten und daher auch sehr Kostbar. Um welches Geschlecht es sich dabei handelt ist völlig irrelevant für eine richtige Freundschaft. Eine richtige Freundschaft basiert nicht auf einer sexuellen Basis. Im Gegenteil, dies würde evtl sogar die Freundschaft zerstören können. Freunde findet man nicht einfach so. Es braucht eine Zeit und in dieser entwickelt sich eine richtige Freundschaft langsam. Es muss aber von beiden Seiten her daran gearbeitet werden. Wenn dann die Zeit gekommen ist und man eine gewisse Vertrautheit bemerkt, einfach wenn man merkt dass man mit dieser Person ganz anders reden, andere Gespräche führen kann als mit den übrigen und die andere Person ähnliches mit Dir empfindet, dann ist es eine Freundschaft die entsteht. Das muss dann aber von beiden Seiten weiter ausgebaut werden. Vor allem muss man auch spüren dass beide Seiten den Kontakt aufrecht erhalten wollen und nicht nur eine Person. Der oder die wahre Freund/in muss nicht einmal die gleichen Interessen haben wie man selbst. Meinen besten Freund habe ich im Zug kennen gelernt als ich damals vor über 30 Jahren meinen Werhrdienst leisten musste und am Wochenende immer mit dem Zug nach Hause gefahren bin.

Man kam ins Gespräch und irgendwie hatte man sich am nächsten Wochenende wieder im Zug getroffen. So ging das halt weiter und nach ein paar Wochen hatte man dann auch mal Adresse und Telefonnummer ausgetauscht. Man konnte nicht überall telefonieren. Die gelben oder magentafahrbenen kasten waren häufig kaputt, wenn sie überhaupt da waren. Man schrieb sich auch keine E-Mails, SMS oder WhatsApp. Nein es blieb nur der gute alte Brief und die Hoffnung auf ein passendes Timing. Auch wenn wir heute noch über 100 Kilometer auseinander wohnen ist es als ob wir Tür an Tür wohnen würden

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