Schneemond2011
04.12.2022, 12:40
Wie beruhige ich meine Familie, ohne in die Gemeinde zu müssen?

Hey,

Meine Familie ist gerade grundlos sauer(es ist jedenfalls kein guter Grund).

Da ich sehr oft zum Gottesdienst in einer Gemeinde mitgeschleppt werde, habe ich mir selbst mathematische und naturwissenschaftliche Aufgaben am Handy erstellt, die ich während der Zeit dort löse. Ich habe es auch stets so gemacht, dass es niemanden stört. Ich sitze immer ganz hinten, und habe das Handy zwischen einem aufgeschlagendem Buch. Heute hat mein Onkel das aber gesehen, und jetzt sind alle sauer. Der Pfarrer hat mich zwar gefragt, warum ich nicht zuhöre, und ich meinte nur, dass ich das nicht möchte, da ich zum einen keine Christin bin, und zum anderen einfach nur mitgezwungen werde, und ich deswegen zwar nicht zuhöre, aber niemanden stören wollte.

Jetzt redet fast meine gesamte Familie nicht mehr mit mir. Dabei habe ich von Anfang an gesagt, dass ich nicht dahin möchte, und mich das nicht interessiert. Ich habe es in den Jahren wieder und wieder gesagt. Es gab so viel Ärger. Der Pfarrer hatte mehr Verständnis dafür, als meine Familie. Wie beruhige ich sie jetzt wieder? Dort Mitmachen kommt für mich nicht infrage. Es wäre auch geheuchelt, wenn ich mitmache, ohne daran zu glauben.

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Antwort
von verreisterNutzer
04.12.2022, 12:56

Keine einfache Situation für dich.

Keine einfache Situation für deine Familie.

Aus dem kurzen, sehr gut geschriebenen Text von dir sieht es so aus, als ob der Pfarrer das größere Verständnis für deine Situation hat - im Vergleich zu deiner Familie, Verwandtschaft.

Wie wär's wenn du mal einen Termin mit ihm ausmachst und über die Situation sprichst?

Pfarrer haben tagtäglich mit Menschen zu tun und sind meist nur durch wenig zu erschrecken. Der Umstand, dass du nicht glaubst, wird ihn nicht entsetzen. Das kommt in vielen Familien in den Gemeinden vor.

Es gibt Familien mit mehreren Kindern, bei denen lediglich die Eltern die Gemeinde/den Gottesdienst besuchen, da ihr Nachwuchs schlicht nicht gläubig ist.

Du hast Recht, du kannst nicht zum Glauben gezwungen werden, also solltest du auch kein schlechtes Gewissen entwickeln.

Allerdings wird's wohl langsam Zeit, dass ihr in der Familie darüber sprecht, schließlich ist es - unabhängig vom vorliegenden Thema - eine Konfliktsituation.

Da du dich sehr klar positionierst, solltest du deine Eltern einmal fragen, warum du als Nicht-Christin in die Gemeinde mitgehen musst. Ihnen muss klar sein (oder werden), dass sie dich aufgrund deines Alters irgendwann nicht mehr in den GoDi zwingen können.

Wie gesagt, sprich das mal mit deinen Eltern an. Wenn das nichts bringt, probiers mit einem Gespräch beim Pfarrer. In der Regel sind ihre Fähigkeiten in der Lebensberatung/Seelsorge besser als ihr Ruf. Erst wenn der Pfarrer weiß, was das Problem ist oder dass es überhaupt ein Problem gibt, kann er vermittelnd eingreifen.

Wünsche dir alles Gute auf deinen weiteren Weg.

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