Einer meiner Kater hatte bis vor ein paar Monaten auch panische Angst vor dem Staubsauger. Zwar nicht so heftig wie deiner, aber er wusste, dass ich bald das brüllende laute Ding hole, sobald ich meine Hausschuhe anziehe und mit dem Besen die Krümel von den Katzenklos zusammenkehre. Er saß dann geduckt unter dem Wohnzimmertisch, knurrte und fauchte mich an. Vor dem Staubsauger rannte er wie ein Getriebener davon in den hintersten Winkel der Wohnung.

Die Angst hatte er schon 10 Jahre lang, und es wurde zuletzt schlimmer. Ich habe mich entschlossen, ihm die Angst abzutrainieren und verfahre nach dem Prinzip dieser Anleitung:

https://www.youtube.com/watch?v=mR1LSFhgRIk

Ich habe mit dem Geben von Leckerchen angefangen, sobald ich die Schuhe angezogen habe, da er da schon auf 180 war.

Vor 4 Monaten habe ich mit dem Training angefangen und bin jetzt so weit, dass er mich nicht mehr anfaucht, sondern auf Futter wartet. Auf den ausgeschalteten Staubsauger setzt er sich ohne Angst drauf. Die niedrigste Leistungsstufe (Der Staubsauger lässt sich drosseln) macht ihm immer noch Angst, aber er kommt bis auf wenige Zentimeter zum Staubsauger heran. Wenn ich mit voller Leistung arbeite, schaut er manchmal durch die Tür vom Nebenzimmer, wahrscheinlich in der Hoffnung auf die nächste Belohnung. Der Staubsauger ist für ihn nach wie vor laut und gruselig, aber gleichzeitig eine positive Sache geworden.

Trainieren tue ich während des normalen Reinigungsintervalls und nehme mir dafür einfach extra Zeit. Würde ich täglich mit dem Kater trainieren, wäre ich vermutlich schon weiter, aber ich bin mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden und stolz auf den tapferen Tiger :-)

Je länger die Angst anhält, desto länger dauert es, sie zu besiegen. Dein Kater ist ein Härtefall, und mit ihm solltest du ganz besonders behutsam umgehen. Pinkeln und Koten kommt in solchen Situationen nur vor, wenn extreme Todesangst besteht. Ich kann ein wenig verstehen, dass dich der Dreck aufregt, aber dein Tier durchlebt tatsächlich seine persönliche Hölle und braucht dringend Hilfe.

Vielleicht wäre auch ein Katzentrainer/Tiertherapeut sinnvoll.

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