Der genannte Sinto ist durch seinen Vater zwar als Sinto angesehen, hat jedoch eine Mutter, die Gadschi (Nicht-Zigeunerin) ist; dies ist in der Sinti-Gemeinschaft ein gewisser Makel und mag in einzelnen Fällen auch negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Persönlichkeit haben.

Was die vorherigen Beziehungen des Mannes angeht, so wäre es von Bedeutung, zu wissen, ob die vier Frauen/ Mädchen allesamt keine Sintizze waren. Mit ihnen "zu gehen" bedeutet dann wohl nicht automatisch, mit ihnen als verheiratet angesehen zu werden (von Seiten der Sinti-Gemeinschaft), da sie außerhalb des kulturellen Systems der Sinti stehen.

Sicher ist, daß man als es Gadschi in einer Sinti-Gemeinschaft nicht einfach haben wird. Das richtet sich aber auch danach, wie weit man bereit ist, sich den Gebräuchen der Sinti anzupassen, u.a. auch, ob man das Romnes der Sinti dann lernt. Vor einer förmlichen Heirat wäre es allerdings gut, noch nicht die Sprache der Sinti lernen zu wollen, da die meisten nicht wollen, daß Außenstehende ihr Romnes lernen.

Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit eines Lebens weitgehend außerhalb der Sinti-Umwelt, wenn der Mann dazu bereit ist.

Ich denke, Ihr beiden sollt Euch erst einmal Zeit lassen (vielleicht mehr Zeit als man sich sonst vielleicht Zeit lassen würde) und sehen, wie sich Eure Beziehung und die Beziehung zu den Sinti entwickelt.