Iran, auch Persien genannt, war über sehr lange Zeit einer Monarchie. Im 20. Jahrhundert strebte der Monarch, im Persischen auch Schah genannt, eine Modernisierung seines Landes an. Ähnliche Entwicklungen gab es in der Türkei, in Afghanistan, in Ägypten und weiteren Staaten. Hintergrund ist die Weiße Revolution:

Die Weiße Revolution [...] war ursprünglich ein 6 Punkte umfassendes Reformprogramm, das von Schah Mohammad Reza Pahlavi nach Plänen von Ali Amini am 11. Januar 1963 auf dem Nationalkongress der Bauern von Iran in Teheran vorgestellt und am 26. Januar 1963 durch ein Referendum verabschiedet wurde. Es sollte den Iran modernisieren und die dortige soziale Situation verbessern. [Wikipedia]

Die Weiße Revolution war die Folge der Operation Ajax, bei denen die USA und England den Sturz des damaligen Ministerpräsidenten Mossadegh planten:

Operation Ajax [...] bezeichnet eine historische und in ihrer Art für weitere Aktionen beispielgebende, geheime Operation der CIA und des MI6 im August 1953 im Iran, mit der Premierminister Mohammad Mossadegh gestürzt und Fazlollah Zahedi als neuer Premierminister installiert werden sollte. [Wikipedia]

Mossadegh agierte nicht im Sinne der USA/UK. Es gibt verschiedene Gründe für den Regime Change, unter anderem hat es mit der Ölwirtschaft zu tun:

Ab März 1953 stand die iranische Wirtschaft durch die ausbleibenden Öleinnahmen vor dem Zusammenbruch. Mossadegh erklärte, dass er Öl weit unter dem Weltmarktpreis verkaufen wolle, einschließlich an Länder des sozialistischen Blocks. [Wikipedia]

Konkret geht es um die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie und die darauf folgende Abadan-Krise:

Die Abadan-Krise begann im März 1951 als Auseinandersetzung um die iranischen Bodenschätze durch Verstaatlichung des iranischen Vermögens der in britischer Hand befindlichen Anglo-Iranian Oil Company (AIOC). Die Krise dauerte bis Oktober 1954, als das iranische Parlament dem mit Briten und Amerikanern ausgehandelten Konsortialvertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren seine Zustimmung erteilte. Die Abadan-Krise führte zum ersten Exil von Schah Mohammad Reza Pahlavi, zum Sturz des iranischen Premierministers Mohammad Mossadegh und zu einer völligen Neuausrichtung der iranischen Politik. [...] Die Abadan-Krise hatte die Beziehungen zwischen dem Iran und dem Vereinigten Königreich schwer beschädigt. In den Augen der Iraner war das Vereinigte Königreich zum Symbol für Unterdrückung und Ausbeutung geworden. [Wikipedia]

Um Iran wieder auf Kus zu bringen, wurde Widerstand in der Folge massiv bekämpft:

Nach diesen Vorkommnissen wollte der Schah seine Position unter allen Umständen festigen. Der SAVAK bekämpfte marxistische und islamistische Guerillabewegungen rigoros. Widerstand gegen die Politik des Schahs wurde unterdrückt, bis es 1978 zur sogenannten „Öffnung des politischen Raumes“ kam, in deren Folge es dann 1979 zur Islamischen Revolution und zum Sturz des Schahs kam. [Wikipedia]

Diese Entwicklungen waren ein Grund fur Ruhollah Chomeinis' islamische Revolution 1979:

Unter dem Eindruck der Politik Schah Mohammad Rezâ Pahlavîs radikalisierte sich Chomeinîs Position jedoch rasch; er wurde zu einem unerbittlichen Gegner des Monarchen und der Monarchie. Sein Widerstand entzündete sich vor allem an den Reformen, die der Schah unter dem Namen «Weiße Revolu tion» 1963 durch eine Volksabstimmung bestätigen lassen wollte. Der wichtigste Punkt in diesem Reformprogramm war die Landreform; alle diejenigen, deren Interessen dadurch beein trächtigt wurden – und dazu gehörten auch nicht wenige Geist liche mitsamt ihrer Klientel –, fanden in Chomeinî einen un beugsamen Oppositionellen. Die Repression des Schah-Regimes trieb die Studenten von Qom zum Aufstand; am «Âschûrâ 1963 (5. Juni) kam es zu Unruhen, die blutig niedergeschlagen wurden. Im Oktober des folgenden Jahres machte Chomeinî offen Front gegen die Absicht des Schahs, den zahlreichen amerikanischen Militärberatern, die er ins Land geholt hatte, den Status von Diplomaten zu geben. Die eigentliche Motivation des Revolutionärs Chomeinî, seine antikolonialistische Haltung, trat nun deutlich zutage, und das Geheimnis seines Erfolges bestand darin, daß seine Ansichten von vielen, vor allem jüngeren Intel lektuellen, geteilt wurden und sein kompromißloses Auftreten ihnen imponierte. Chomeinî hatte es gewagt, den Schah öffentlich als den «Ya zîd unserer Zeit» zu bezeichnen – eine für jeden Schiiten ver ständliche, eindeutige Anspielung: der Kalif Yazîd war der für das Massaker von Kerbelâ verantwortliche Herrscher gewesen. [...] Chomeinîs antikolonialistischer Furor war – wie der der meisten Geistlichen seiner Generation – vor allem antibritisch, geprägt von der Erfahrung der britischen Politik in Iran und im Irak vor dem Zweiten Welt krieg, aber er ließ sich nach dem Krieg mühelos auf die Ameri kaner übertragen, die nun am Golf als die Wächter westlicher Interessen auftraten. [Die Schiiten von Heinz Halm, 2015]

Die Islamische Reovlution ist also eine Folge westlicher Einmischung in Iran.

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