Das ist zum einen ein veralteter Ausdruck. Bis in das 20. Jhdt wurde die Jungfräulichkeit einer Frau als "Unschuld" bezeichnet, die mit dem ersten GV verloren geht. Der Begriff "Unschuld" in diesem Zusammenhang hat seinen Ursprung in der katholischen Kirche, die mit "Unschuld" die Geburt Gottes durch den unversehrten Leib der Jungfrau Maria in Verbindung zu bringen scheint, durch einen unversehrten Körper, der noch nicht durch den Akt des GV geschändet wurde, ursprünglich und rein ist.
Dass eine Frau sich nach erstem sexuellen Kontakt (ob freiwillig oder unfreiwillig) schuldig gemacht haben soll, kann weder logisch noch vernünftig begründet werden und entspricht einem partriarchalischen Weltbild.
Zum anderen wird Unschuld auch mit Unerfahrenheit, Arglosigkeit und Naivität assoziiert.