Das ist im Prinzip eine Zeitperiode, die man im 17.-18. Jahrhunder voerorten kann, im 18. geht es dann in England mit der Industrialisierung los.

Du musst die die Situation so vorstellen, dass bis zum Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit, die Arbeiteffizienz der europäischen Gesellschaften dadurch, dass es noch keinerlei Maschinen gab, sehr gering war.

Dadurch betrieb ein Großteil der Bevölkerung Subsistenzwirtschaft, heißt, es wurde nicht zum Verkauf oder nur sehr gerinige Mengen zum Verkauf produziert, so viel blieb nämlich in der regel nicht übrig, sondern weit mehr für die eigene Versorgung. Wo doch etwas veräußert wurde, spielte Geldwirtschaft noch nicht inbedingt eine tragende Rollen, sondern sehr oft noch Tauschwirtschaft.

Mit dem Aufkommen der Kolonien und dem Manufakturwesen in West- und Mitteleuropa änderte sich die Sache aber, in der Hinsicht, dass die produzierten Warenmengen extrem wuchsen und das ganze natürlich nach Absatzmärkten verlangte, was den Handel sehr intensivierte. Der Handel und die neuen Betriebe wiederrum zogen in den Gebieten, wo das schon möglich war, weil kein ständisches Zunftsystem das mehr verhinderte denn auch die ersten Spekulanten und Großhändler an.

Der aufkomende Handel hatte inzwischen zu einer Änderung der Handelsgewohnheiten geführt, so dass nun Geldwirtschaft, Wechselgeschäfte und Aktien, zum Zweck von Gewinninteressen, die über die eigene Existenzsicherung hinausgingen tatsächlich in größerer Form aufzutreten begannen (am damaligen Maßstab gemessen).

Im Grunde ist die Zeit des frühkapitalismus also diejenige, in welcher sich die Umstellung vom Handwerksbetrieb zur Manufaktur vollzieht, freilich aber noch nicht zur modernen Fabrik und in dem der Handel und die Geldwirtschaft sich sehr intensivieren und der Aufstieg der bürgerlichen Schichten beginnt, wenn gleich die machtpolitisch (außer in den Niederlanden) noch keine wirkliche Rolle spielen.

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