Genetiker über Herkunftsnachweise: „Eindeutige Zuordnung nicht möglich“ - taz.de

Wie funktioniert so ein Test?

Es geht folgendermaßen: Man schaut nach den Vorfahren im Genom eines Menschen und sucht nach der passenden Zuordnung bei der aktuellen Bevölkerung. Dazu ­bedarf es Daten, die in Datenbanken gespeichert sind. Diese Daten sind nicht realistisch, sondern modellbasiert. Man hat eine gewisse Anzahl an Referenz-DNA und die Zuordnung der Herkunft erfolgt dann nach dem Prinzip: Wir ordnen so zu, wie es am wahrscheinlichsten ist. Die Prozentangaben sind nur eine ungefähre Einschätzung und sollten nicht zu ernst genommen werden.

Kann man tatsächliche nationale Zugehörigkeit aus den Tests lesen?

Nein, man kann die Herkunft nicht so genau festlegen. Was man kann, ist großflächige geografische Räume festzulegen, aber so viel Prozent britisch, deutsch oder irisch, das sind Märchen. Das ist nicht korrekt. Diese Anbieter suchen nach der wahrscheinlichsten Zuordnung in den vorhandenen Datenbanken. Es wird dann aber nicht gesagt, dass die Zuordnung lückenhaft ist, sondern man sagt, dies sei die beste Zuordnung. Wir Wissenschaftler würden allenfalls sagen, dass jemand etwa aus Nordwesteuropa stammt. Aber schon, wenn wir in andere Regionen schauen, wird die Zuordnung schwierig, weil wir dort viel zu wenig Datenmaterial haben.

Insofern würde ich das Ergebnis nicht überbewerten

...zur Antwort