Das können sie natürlich wie ein Angehöriger jeder anderen Religion. Allerdings wird er damit rechnen müssen, daß er damit die Brücken zu seiner bisherigen Gemeinschaft abbricht.

Tatsächlich finden sich unter kurdischen Stämmen der Türkei verschiedene (bzw. Teile von ihnen), die früher yezidischer Religion waren und heute Muslime sind. Sie werden nicht mehr als Yeziden angesehen.

Trotzdem hat die Frage einen interessanten Hintergrund: 1. Z.B.: ist man noch Jude, wenn man die jüdische Religion verlassen und eine andere angenommen hat? 2. Damit hängt zusammen, daß kaukasische Yezidi der (wohl durch die Politik der Umgebung geprägten) Auffassung sind, daß die Yezidi trotz ihrer kurdischen Sprache keine Kurden wären, sondern ein eigenen Volk. Da Judentum eigentlich eine "Stammesreligion" ist, sprich: Volks- und Religionszugehörigkeit zusammen fallen, desgleichen auch bei der Auffassung der kaukasischen Yeziden, so müßte man eigentlich immer noch yezidische Volkszugehörigkeit besitzen, jedoch mit einer anderen Religion. Doch in der Praxis dürfte spätestens eine Generation nach dem "Konvertiten" auch die Volkszugehörigkeit "flöten gegangen" sein.

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