Nachfolgendes beruht auf eigenen Erfahrungen: Ich kenne die Gegend selbst und habe u.a. Fluglizenzen für Flugzeuge und Hubschrauber.
Vorteile: Im Vergleich zu Tegel keine Vorteile. U.a. wegen der viel zu geringen Kapazitätsanbindung bei den Zufahrtsstrassen wie Stadtautobahn, Bundes-bzw. Stadtstrassen.
Hier herrscht bereits jetzt regelmäßiges Chaos speziell zu Zeiten der normalen Rushhour.
Kommen dazu noch Verkehrsumleitungen, Sperrungen etc..wegen Unfällen, Baustellen usw dazu, ist das Debakel perfekt.
Die wenigen wenn überhaupt vorhandenen Alternativ-Ausweichrouten sind viel zu eng bzw. knapp gefasst, um den dann kommenden Verkehrsansturm überhaupt bewältigen zu können.
Auch die ÖPNV-Anbindung (S-Bahn, Bus, U-Bahn) lassen z.B. bezgl. ihrer jeweiligen Fahrgastkapzitäten stark zu wünschen übrig. Was sich auch künftig nicht ändern wird.
Gegenwärtig liegen z.B. faktisch alle Bahnhöfe (S-Bahn und U-Bahn) in div. Distanz zum Flughafen Schönefeld. Bei nächstgelegenen U-Bahnhof "Rudow" wären dies konkret rd. 2km.
Nachteile:
Der Flughafen Schönefeld bzw. der künftige BER liegt in einem sog. thermischen Feuchtgebiet.
In Luftfahrtkreisen sind die damit einhergehenden Wetterereignisse, Umstände usw. seit Jahren bekannt. Kurz gesagt hat Schönefeld "sein eigenes Wetter".
Ich selbst erlebe es immer wieder, daß z.B. in Schönefeld während kälterer Jahreszeiten teils derart dichter Nebel herrscht, daß die IFR-Minima (50ft Wolkenuntergrenze bei entspr. SEHR WENIG Sichtweite) hart an der Grenze dessen sind, wo der Flugbetrieb eingestellt wird.
Unter anderem deshalb müssen die Luftfahrzeuge mit längeren Abständen gestaffelt werden, als dies bei Normalwetterbedingungen erforderlich ist.
Währenddessen sind in Tegel jedoch die Wetterbedingungen meist besser-zumindest ausreichend für einen normalen IFR-Flugbetrieb.
Schönefeld und div. südöstlich gelegenen Stadtteile haben übers Jahr mehr Gewitterlagen als Tegel, ehem. Tempelhof zusammen genommen.
Während eines Gewitters über dem Airport vermeidet man tunlichst alle Starts und Landungen und Betankungen der Flugzeuge.
Vermeidung der Betankung während Gewitter über dem Platz: Statische Aufladungen in der Luft. Hier reicht schon der kleinste Funke durch die vereinfacht ausgedrückt Zapfpistole am Tankstutzen um dort die vorhandenen Treibstoffgase zu entzünden. Der Knalleffekt ist flapsig gesagt schwer überhörbar.
Starts und Landungen während dem Gewitter über dem Flugplatz:
Weniger gefährlich sind die Blitzschläge (Faradayischer Käfig wegen der Flugzeugmetallhülle)
Viel gefährlicher sind die Boenwalzen (gusts), Scherwinde (crosswind) während des Gewitters selbst. U.a. in Europa können diese problemlos 80kt (rd. 160 kmh) und mehr erreichen und "putzen das Flugzeug" problemlos von der Runway bzw. vom eigentlich beabsichtigtem Lande-bzw. Startkurs.
Ist während dieser Wetterlagen der Flugplatz Schönefeld (bzw. BER) nicht nutzbar, verbleibt als EINZIGE Ausweichmöglichkeit lt. gegenwärtigem Stand Berlin-Tegel innerhalb der "Möchte-Gern-Hauptstadtregion" Berlin-Brandenburg.
Wie erwähnt, hat Schönefeld übers Jahr gesehen, mehr Schlechtwettersituationen als Tegel und ehem. Tempelhof zusammen betrachtet.
Nächst gelegener geeigneter Airport wäre lt. gegenwärtigem Stand Leipzig. Nur liegt das in Sachsen.
Das Vorstehende hilft hoffentlich fürs Erste weiter.