Moin.

Das hängt von nahezu unendlich vielen Faktoren ab und lässt sich kaum beantworten. Aber ich will versuchen mal einen Überblick zu geben. Beschränken wir dazu den Begriff Körper auf den reinen Torso.

Die Schwerter des Mittalalters waren hauptsächlich Breitschwerter. Über 50mm Klingenbreite, geringe Härte, dadurch bedingt relativ stumpfe Längsschneiden und ein vergleichsweise stumpfer Spitzenwinkel, grobporige Oberfläche. Viele Kerben, dadurch oft eine mehr reissende als schneidende Wirkung.

Durchbohrt wäre zu differenzieren in eine (tiefe) Stichwunde, die den Torso nicht vollständig durchdringt und eine Durchgangswunde. Bei beiden bleiben trotzdem noch nahezu unendlich viele Möglichkeiten, was den horizontalen und vertikalen Winkel des Eindringens und den Winkel der Klingenebene auf der Klingenlängsachse und damit die Folgen an den inneren Organen angeht.

Generell dürften 99,9 Prozent aller Fälle in denen ein Breitschwert in den Torso eingedrungen ist zumindest mittelfristig tödlich gewesen sein. Dieses vor allem deswegen, weil die Waffen mit ihrer grobporigen Oberfläche, bei einer Verletzung Millionen von Keimen in den Körper eingetragen haben.

Überlieferung von einem Überleben massiver Verletzungen durch ein Breitschwert dürften vor allem darauf beruhen, dass damit ein Aufhören der Blutung und ein Verheilen der Wunde gemeint ist. Dennoch dürften 99,9% der Verltzten Wochen bis Monate später verstorben sein, wobei man dieses Versterben mangels der Kenntnis eines möglichen Zusammenhangs mit der zurückligenden Verwundung, dann wahrscheinllich anderen Umständen zugeschrieben wurde. Frei nach dem Motto, er überlebte die Verweundung durch das Schwert und starb ein paar Wochen später an einer harmlosen Krankheit.

Kommen wir zurück zu direkten Verletzungen durch das Schwert. Es kann davon augegangen werden, dass alle Fälle in denen der Torso vollständig durchdrungen wurde, tödlich verlaufen sind. Einige davon sicherlich nicht sofort. Aber spätestens nach dem Entfernen der Waffe aus dem Körper, gab es dann zwei massiv blutende Wunden.

Im Fall von Stichwunden waren alle Verletzungen des Herzens sofort tödlich. Verletzungen mit der Durchtrennung von den großen, medianen Blutgefäßen sowie Stichwunden in Lunge, Leber, Milz, und Nieren dürften spätestens mit dem Entfernen der Waffe durch Exsanguination, also Verbluten, binnen Minuten bis maximal wenigen Stunden zum Tode geführt haben.

Stichwunden im Bereich der Bauchhöhle können kurzfristig überlebt worden sein. Sie dürften aber, insbsondere bei einer Verletzung des Darms, auch nach äußerlicher Genesung mit vollständigem Verschluss der Eintrittswunde, durch eine auf den Darmkeimen basierenden Bauchhöhlenvereiterung oder Bauchfellentzündung binnen Wochen zum Tode geführt haben, der dann aber vermutlich nicht mehr der Verletzuung durch das Schwert zugeschrieben wurde.

Für noch genauere Informationen empfehle ich Dir, Dich mal in die Anatomie des Menschen einzulesen und Dir sowohl die Waffen des Mittelalters aus auch die allgemeinen Lebensbedingungen zu dieser Zeit in einem Museum anzuschauen und Dich mit spezifischen an einen Pathologen zu wenden.

ASRvw de André

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