Menschlich gesehen vollkommen egal. Ob Hauptschul- oder Uniabschluss, das macht niemanden zum besseren oder schlechteren Menschen.

Beziehungstechnisch kann ich das nachvollziehen, wenn man diesen Anspruch hat. Wenn einem selbst Bildung sehr wichtig ist, auch selbst vor allem gebildet ist, dann finde ich, dass man diesen Anspruch auch haben darf. Gleich und gleich gesellt sich eben gerne. Ich finde es recht fair, etwas von seinem Partner zu erwarten, was man selber bereit oder imstande ist zu geben.
Das ist aber nicht zwingend. Es ist ein Stück Papier und sagt tatsächlich eher mehr darüber aus, wie fleißig jemand ist, als dass über eine Person eine hochgradige Intelligenz bescheinigt wird. Bin super vielen Menschen begegnet, die die Hauptschule abgeschlossen haben und mit denen ich weitaus mehr Gesprächsstoff und Freude bei der Kommunikation hatte, als mit manch anderen Prollos aus der Uni. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie eben menschlicher sind und im Vergleich zu den „hohen Tieren“ weniger Statusdenken besitzen und sich auf das Notwendigste im Leben beschränken: Glücklich zu sein. Was meinst du, wie viele hochgradig Gebildete Menschen das eben nicht mehr sein können, weil ihnen diese Bescheidenheit eben fehlt. Denn nicht nur Geld, sondern auch Bildung und vor allem das „Sich was drauf Einbilden“ kann den Charakter verderben, weil man sich ja so viel schlauer und sozial „wertvoller“ fühlt, als die etwas ungebildetere Schicht. Ich glaube, man sollte die Person wirklich allumfassend kennenlernen. Man weiß nie, was der andere einem wirklich nahe legen oder beibringen kann, was man selbst so - egal wie gebildet man selbst sein mag - gar nicht kannte. Ich habe von so vielen Menschen etwas mitnehmen können fürs Leben. Egal aus welcher Schicht! Egal ob gebildet oder ungebildet.

Dazu muss man auch sagen, dass da auch viele weitere Faktoren eine Rolle spielen, die du dir unbedingt vergegenwärtigen solltest. Z.B. ob den Eltern dieses Mädchens die Bildung auch wichtig ist? Wie sie erzogen wurde. Ob sie sich das auch leisten können, denn - ich spreche aus Erfahrung - studieren ist echt nicht ohne. Geht langfristig auch auf die Tasche, ob mit Nebenjob oder nicht, die Eltern werden bei manchen Angelegenheiten nicht drumrum kommen, als auch eine gewisse Unterstützung zu leisten. Sei es auch „nur“ beim Umzug in eine andere Stadt. Es kommt darauf an, ob man auch die Unterstützung und Motivation vom Haus aus reingeprügelt kriegt. Und dieses Privileg wie ich finde, hat (leider) nicht jeder Mensch!

Es tut mir leid, das zu sagen, aber gerade deine Denkweise über Menschen spricht selbst nicht gerade dafür, dass viel Bildung auf deiner Seite vorhanden ist. Tut mir aufrichtig leid.

...zur Antwort