Hallo,

innerhalb der Theologie unterscheidet man methodologisch zwischen dem historischen Jesus und dem kerygmatischen Christus. In den Erzählungen der Bibel tritt Jesus Christus aber nur in einer Mischform auf. Man blickt also von zwei Seiten auf diese Person.

Der historische Jesus war Sohn von Maria und Josef. Jesus erlernte, wie es damals üblich war, den Beruf seines Vaters. Einige Jahre später wanderte er als Prediger durch Galiläa und Judäa. Sicher ist auch, dass er Wunder getätigt hat – bzw. dass er Dinge getan hat, die auf die Menschen damals wie Wunder wirkten. Durch seine Predigten geriet er in die Missgunst der Römer und wurde schließlich als Landesverräter und Gotteslästerer am Kreuz hingerichtet.

Der verkündete Christus hingegen galt als Befreier der Welt (Messias). Er ist der Sohn Gottes, predigte das Reich Gottes und hatte Anhänger (u.A. seine Jünger), die an ihn als Messias glaubten. Nach seinem Tod ist er ins Kerygma auferstanden und wird seitdem verkündet.

Jesus ist also die Person, die tatsächlich gelebt hat, Christus ist das, was seine Anhänger nach seinem Tod weitererzählt haben.

Man kann aber leider heute nicht mehr wissen, welche Teile in der Bibel von Jesus und welche von Christus schreiben, da die Lebensgeschichte ja erst später aufgeschrieben wurde und sich da wahrscheinlich schon historische Fakten mit "Sagen" vermischt hatten. Also ob die Weihnachtsgeschichte wirklich so passiert ist, ist fraglich...

Liebe Grüße

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