Guten Abend, Mein Partner und ich sind vor kurzem zusammengezogen, nach einem Jahr Beziehung. Wir werden nächstes Jahr heiraten, wir sind auch so sehr glücklich miteinander! Es passt einfach alles. Er liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab, vergisst nie etwas, was ich gesagt habe und bezieht mich überall mit ein. Es ist rein gar nichts negatives an dieser Beziehung. Ich bin die erste Frau, die er seinen Freunden und Familie vorstellte (wir sind Ü30) und ich weiß auch, dass er vor mir noch nicht wirklich eine Freundin hatte. Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht die Sache mit dem Sex. Anfangs hatten wir sehr häufig GV, es wurde jedoch immer weniger, bis wir irgendwann überhaupt nicht mehr miteinander schliefen. Ich dachte natürlich, dass das an mir liegt, er versicherte mir jedoch, dass dem nicht so sei und er nur feststellte, dass Sex nicht wichtig für ihn sei. Anfangs wollte er es ausprobieren . Im Gegenteil, er braucht es überhaupt nicht und wenn ich ehrlich bin, hat man währenddessen auch gemerkt, dass er sich damit nicht wohl fühlt und den Akt selber schnell beenden wollte. Ich fragte ihn, ob es sein könnte, dass er asexuell ist und er entgegnete, dass es wirklich sein könnte. Ich fand mich also damit ab, da die Liebe stärker als die Lust ist und akzeptierte es. Für mich ist es auch nicht das wichtigste auf der Welt, hin und wieder brauche ich es aber schon noch. Wenn man so zusammenlebt, wäscht man natürlich auch die gesamte Wäsche: auch die des Partners. An seinen Boxershorts fand ich gewisse Spuren und wurde skeptisch. Ich fragte ihn, ob er sich selber befriedigt und er bejahte es, er macht es sich hin und wieder selbst. In mir brach eine Welt zusammen, ich wurde furchtbar eifersüchtig (Eigentlich bin ich nicht so) und fragte mich, aber er versuchte, mir die Angst zu nehmen. "Ich mache mir das lieber eben schnell selber, ist weniger Stress für mich. Ich kann das einfach nicht, es kommt auch nicht häufig vor." Nun steigerte ich mich immer mehr in dieses Thema herein, stocherte immer mehr herum, fragte mich, ob ich nicht genug sei und fand auch noch Browserverläufe auf seinem Laptop. Wieso kann er sich andere Frauen ansehen, mich aber meiden, wenn es um Sex geht? Wieso kann er an sich selber Hand anlegen, wenn er mich hat? Verspüren asexuelle Menschen doch Lust auf Sex? Aber irgendwie anders? Im Netz habe ich nichts zu diesem Thema gefunden, zumindest nichts, was mir weiterhilft. Es verletzt mich wirklich sehr. Das ist das einzige Thema, worauf er gereizt reagiert, sonst ist alles unfassbar harmonisch. Für ihn selber sei das garnicht schlimm, sagte er mir neulich. Ich fragte ihn auch, ob er gewisse Vorlieben hat, die er nicht teilen möchte, aber er verneint es. Ich brauche wirklich einen guten Rat zu diesem Thema. Ich liebe diesen Mann und bin auch bereit, auf Sex weitestgehend zu verzichten, wir haben schon Sex, aber er muss das immer einplanen, um sich darauf vorzubereiten. Was kann ich tun, um mich besser zu fühlen?