Meine russische Vierzehenschildkröte (Testudo horsfieldii) zeigt im Frühjahr nach der Winterruhe ein auffälliges Verhalten. Während der Übergangszeit ist sie zunächst im Terrarium. Das Terrarium hat vorne zwei Schiebetüren aus Glas, diese habe ich fast bis zur Hälfte abgeklebt, um Reflektionen zu vermeiden. Trotzdem läuft die Schildkröte permanent an der Scheibe entlang bzw. auch an der hinteren Wand, die aus Holz ist. Das geht ca. drei Wochen immerzu hin und her, ich bin stets sehr besorgt. Außerdem versucht sie ständig an den Wänden des Terrarium hochzuklettern.

Im Freigehege geht es dann weiter, immer den Zaun entlang, dann wieder zurück. Ich weiß, dass dies eine normale Verhaltensweise bei Schildkröten ist, wenn der Zaun durchsichtig ist oder eben bei Glasscheiben. Aber das ist nicht der Fall, es ist ein Holzzaun, der an einigen Stellen lediglich ein paar kleine Ritzen hat. Genau genommen sind es kleine Palisaden, die miteinander verbunden sind.

Das geht ca. 1 1/2 Monate so, dann wird die Schildkröte ruhiger und hört damit auf. In der Zeit, wo sie diesen starken Bewegungsdrang hat, frisst sie außerdem extrem viel.

Meine Frage wäre nun, ob die Unruhe eine Folge der Winterruhe ist bzw. sich durch das lange Stillsitzen einfach der Bewegungsdrang zurückmeldet? Oder sollte ich bauliche Veränderungen am Freigehege vornehmen? Das ständige auf und ab Laufen ist bestimmt schwerer Stress für die Schildkröte, was kann ich tun, damit es im nächsten Jahr nicht erneut losgeht? Sie benimmt sich wie ein Duracell-Hase ist dann nicht mehr zu stoppen.