Freund oder Familie verlassen?

Hi,

was würdet ihr in meinem Fall machen?

Ich bin 16, werde in 3 Monaten 17.

Ich bin seit 2 Jahren und 4 Monaten mit meinem Freund zusammen.
Er ist deutsch und meine Familie ist syrisch orthodox, also streng christlich

habe die Beziehung verheimlicht, letze Woche ist es eben rausgekommen.
Meine Familie zwingt mich mehr oder weniger entweder meinen Freund zu verlassen oder eben die Familie.

Es ist so dass ich nicht wirklich ein Gutes verhält zu meiner Familie habe, außer zu meinen Tanten, Onkels usw. da ist das Verhältnis aber nur oberflächlich weil ich nie meine Meinung äußern kann.

ich verstehe dass meine Eltern wollen, dass ich den selben weg gehe wie sie. Ich kann mich damit aber nicht identifizieren und weiß jetzt nicht was ich tun soll...

Ich will meinen Freund auf keinen Fall verlassen, aber sie werden ihn nie akzeptieren.
Meine Familie möchte ich aber auch nicht verlieren, es ist nun mal meine Familie ..

Eigentlich bin ich fest entschlossen auszuziehen und mein Leben so zu leben wie ich es möchte, habe aber extrem angst dass ich die Entscheidung bereuen könnte.

Geld ist nicht das Problem, ich mache eine Ausbildung und habe einiges angespart.
ich bin nie gut genug für meine Familie gewesen (speziell für meine Eltern), ich konnte mich nie richtig öffnen und musste bei jeder Kleinigkeit lügen weil meine Eltern mit willkürlich alles mögliche verboten haben, sogar eine Ausbildung anzufangen (nur weil die Schule dann in einer anderen Stadt gewesen wäre).
Ich bin echt in einer Zwickmühle, verstehe nicht warum Kultur über dem Wohl des Kindes steht.

Hat jemand Tipps, wie ich diese Entscheidung realistisch treffen kann? Um ehrlich zu sein hatte ich schon mit 13/14 vor direkt auszuziehen wenn ich das kann, weil es mich psychisch einfach schon immer fertig gemacht hat.

ich hoffe jemand kann mir helfen oder von seinen Erfahrungen berichten.

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Diese Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen. Es wird immer sehr gute Argumente dafür, aber auch dagegen geben, für beide Entscheidungen. Wenn man sich deine Ausführungen allerdings mal so durchliest, wird deutlich, dass du dich eigentlich schon entschieden hast. Es geht um dein Leben. Du bist zwar noch 17, aber nicht unzurechnungsfähig. Du leidest unter deiner Familie. Wie du selbst sehr zutreffend sagst, ist es auch für mich so ziemlich unverständlich, wie Kultur und Religion über das Wohl und Glück des Kindes stehen sollen. Das ist hirnrissig. Das ist falscher Stolz. Das ist aus Seiten der Familie purer Egoismus. Du sollst dich und dein Leben ihnen unterordnen, weil sie sich einbilden, sie wüssten besser als du, was das Richtige für dich ist. Ein super häufiger Fehler von Eltern. Sie wollen oft natürlich das "Beste" für uns. Aber nicht sie entscheiden, was das Beste für uns ist, oder was wir etwa verdient haben, sondern wir selber. Wenn du dich für dein eigenes Glück, deinen eigenen Lebensweg entscheidest, kann ich mir kaum vorstellen, dass es da Anlass zur Reue geben wird. Wohl eher Ärgernis darüber, wie die Einstellung deiner Familie ist. Ich denke eher, dass es deine Familie sein wird, die es bitter bereuen wird, dich zu verlieren. Das eigene Kind. Und weshalb? Weil sie mit Ach und Krach ihren Kopf FÜR DICH durchsetzen wollen.

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