Hund hat draußen panische Angst?

Hallo liebe Community. Ich bin total verzweifelt... Wir haben jetzt seit fast 4 Monaten eine 5 Jahre alte Hündin aus dem Tierheim. Anfangs war sie uns gegenüber extremst schüchtern, mittlerweile hat sie sich total gut an uns gewöhnt. Sie freut sich wenn wir nach Hause kommen, lässt sich am liebsten den ganzen Tag von uns kraulen und hört Zuhause (!) auf alle Befehle sofort. Seit ca 1 Monat gibt es aber ein großes Problem: Sie will nicht mehr raus. Früher hat sie sich total aufs Gassi gehen gefreut und ist auch immer super mitgelaufen. Aber momentan, ohne einen Grund, der zumindest uns Menschen auffallen würde, will sie nicht mehr raus. Wenn sie bemerkt, dass wir Jacke und Schuhe anziehen, fängt sie panisch an zu zittern und will nicht aus dem Körbchen. Manchmal macht sie dann sogar in die Wohnung. Sobald sie draußen ist, setzt sie sich auf den Boden, läuft kein Stück weiter. Man muss sie dann regelrecht ziehen. Sie hört auf keine Befehle mehr, will keine Leckerlies (auch nicht ihre absoluten Lieblingsleckerlies) und ist auch nicht mit irgendwelchen Spielen abzulenken. Wenn sie bemerkt, dass es zurück geht, zieht sie richtig fest an der Leine, will einfach nur noch nach Hause. An manchen Tagen klappt das Gassi gehen mal besser, dass sie mitläuft, zwar nicht gerade gern und auch sehr panisch, aber sie geht wenigstens normal mit. Doch heute ist das absolut Schlimmste passiert, was überhaupt passieren kann. Sie hat sich so stark gegen das Gehen gewährt, dass sie aus dem Geschirr schlüpfen konnte. Ich weiß, das darf auf keinen Fall passieren und ist ein großer Fehler... Das Geschirr ist aber so eng und eigentlich auch "Ausbruchsicher" gemacht worden, dass ich überhaupt nicht weiß, wie das passieren konnte. Ohne Geschirr ist sie sofort weggerannt, sie hat auf nichts mehr gehört. Voller Angst bin ich natürlich hinterher, konnte sie aber nicht einholen. Zum Glück (!) ist sie nicht einfach weggerannt sondern hatte ein Ziel und zwar unser Zuhause, indem sie sich anscheinend sehr sicher fühlt. Ich habe sie reingebracht und sobald sie drinnen war, war alles wieder gut, sie hat sich gefreut, als wäre nichts passiert. Was ich auch noch sehr komisch finde: Sobald sie sieht, dass es ins Auto und damit in die Weinberge geht, kommt sie sofort mit und freut sich. In den Weinbergen oder allgemein im Feld läuft sie total gut und hört auch auf uns. Nur nicht Innerorts. Wir laufen sogar immer einen Weg, an dem nicht so viel Verkehr und alles ist. Früher ist sie dort auch immer normal mitgekommen aber jetzt...

Ich kann einfach nicht mehr, bei der Hundetrainerin läuft sie auch gut, sodass diese nie sieht wie schlimm die ganze Situation eigentlich ist. Ich hoffe mir kann irgendwer helfen... Vielleicht irgendwelche Tipps geben oder so. Und bitte nur ernst gemeinte Hilfe, Gemeckere, dass ich nicht auf meinen Hund aufpassen kann, brauche ich gerade wirklich nicht... Dankeschön, LG Girl2468

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Hallo,

das Problem ist auf deine Person fixiert. Dein Hund hat sich in deiner Gegenwart vor irgend etwas erschrocken und es an deiner Person ausgemacht. 

Nur ein Beispiel zum Besseren Verständnis: Ein Hund pinkelt an einen Stromzaun, auf der Weide sind z.B. Pferde, der Hund schaut in diesem Moment des Geschehens zu dem Pferd, er wird es nicht mit dem Zaun in Verbindung bringen, sondern den Schmerz mit dem Pferd verbinden, also traumatisiert durch falsche Verknüpfung.

Das sie bei eurer Trainerin mit geht, liegt daran, dass wir Hundetrainer keine Emotionale Bindung zu unseren Patienten haben und diesen Stärke signalisieren.

Wenn dein Hund also bockt und nicht mit dir weiter geht bis zu einem bestimmten Punkt, hat dort alles angefangen. 

An der Leine Ziehen und zerren bringt dich nicht weiter, also bleibe solange stehen, bis der Hund von alleine die Leinenspannung lockert. 

Und bitte rede nicht auf ihn ein, wie komm mein lieber armer kleiner Kerl. dmit verstärkst du nur noch alles statt Besserung Verschlimmerung.

Das dein Hund alle Leckerlies verschmäht ist bedingt durch den Stress ganz normal. Deine Trainerin muss mit dir arbeiten, du mußt deinen Hund wieder für dich gewinnen, dass sollte die Dame aber wissen, sonst kannste die Dame in die Tonne kloppen. Du mußt unter Anleitung den Hund selber zur Arbeit bewegen.

Bei mir würde dein Hund auch sofort mitarbeiten, wenn ich ihn führen würde, aber das mindert nicht das Problem. Für Menschen wie dich habe ich auf Grund meiner langjährigen Erfahrung immer eine Hilfestellung parat.

Nur eben nicht übers Portal, denn da braucht es die Basis.

Sei stark und stumm zu deinem Hund und ziehe ihn nicht denn er ist vom Gehirn her in einer Blockade.

Gruß

Uwe

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