Das Besondere an Breaking Bad ist, dass die Serie anthropologische Verhaltensmuster nachzeichnet. Alleine Walts Name ist ein Chiffre, ein Max Mustermann, also der Durchschnittsbürger, der aufgrund spezieller sozialer / gesellschaftlicher Umstände in die Kriminalität abdriften kann.
Außerdem geht es - und das wurde mir schon zu Beginn klar - um verpasste Chancen: Walt ist ein hochqualifizierter, intelligenter Chemiker, der sein Dasein in einer für ihn geistig kaum fordernden Umgebung fristet. Dann wird er von seiner ehemaligen Freundin Gretchen auch noch aus deren gemeinsamen Firma getrieben.
Als er mit dem Kochen beginnt, findet er wieder eine Tätigkeit, die seinen Qualifikationen entspricht und in welcher er seine Expertise nach außen tragen kann. Das nährt seinen Narzissmus, sein Ego. Es geht am Ende nur noch ums Ego. Die Familie bedeutet ihm ab einem gewissen Punkt der Serie nahezu nichts mehr.