1. In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen seit den 1970er Jahren haben gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass die augenfälligen phänotypischen Unterscheidungsmerkmale der Rassentheorien nur von sehr wenigen Genen verursacht werden, der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen stattdessen innerhalb einer sogenannten „Rasse“ zu finden ist. Die Einteilung des Menschen in biologische Rassen entspricht damit nicht mehr dem Stand der Wissenschaft. Dennoch wird der Begriff bisweilen in der biomedizinischen Forschung und im offiziellen Sprachgebrauch in manchen Ländern (etwa in den USA, dem UK und in Lateinamerika) nach wie vor verwendet. Dabei wird das Wort race nicht in einem biologischen Sinn, sondern als soziale Kategorie verwendet, die sich weitgehend auf eine Selbsteinschätzung der betroffenen Personen stützt.
  2. siehe hier

Magyaren – Wikipedia

Nach der vorherrschenden These stammen die Magyaren von einem nomadischen Volk ab, dessen „Urheimat“ im Bereich des Urals vermutet wird. Die „magyarische Landnahme“ in der Pannonischen Tiefebene fand nach der üblichen Darstellung Ende des 9. Jahrhunderts n. Chr. unter Fürst Árpád statt. Diese Kontinuitätstheorie wurde aber wiederholt und bis in die Gegenwart in Zweifel gezogen. Der ungarische Historiker Imre Boba und weitere Autoren treten dafür ein, erst ab der ungarischen Landnahme im Karpatenbecken von einer ethnischen Einheit der Ungarn (Magyaren) im heutigen Sinne zu sprechen, da sich deren Stammeskonföderation erst kurz zuvor aus Gruppen unterschiedlichen Ursprungs gebildet hätte. Die aus dem Uralgebiet stammenden finno-ugrischen Proto-Magyaren seien demnach nur eines der Elemente, aus denen sich die späteren Ungarn gebildet haben.[8]

Eine Minderheit der Forscher vertritt mit archäologischen, linguistischen und anthropologischen Argumenten die Theorie der „zweifachen Landnahme“, demnach hätten die Vorfahren der Magyaren bereits vor der Landnahme durch Árpád und seine Leute, etwa seit dem 5. oder 6. Jahrhundert, in der Pannonischen Ebene gesiedelt, in die sie in mehreren Wellen einwanderten und wo sie mit slawischen Völkern koexistierten. Die Volksgruppe Árpáds hätte demnach nach ihrer „Invasion“ Ende des 9. Jahrhunderts nur eine kleine Oberschicht gebildet, die sich nach und nach an die Mehrheitsbevölkerung assimilierte.

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