Um es auf einen Nenner zu bringen: Wir konstruieren aus einer über die Sinneswahrnehmungen eingehenden Wirk-lichkeit eine neural konstruiere Wirklichkeit, die wir für die Realität halten (müssen).

".....denn tatsächlich gibt es ja da draußen weder Licht noch Farbe, es gibt lediglich elektromagnetische Wellen [mit einer bestimmten z.B. Frquenz]; es gibt da draußen weder Schall noch Musik, es gibt nur periodische Schwankungen des Luftdrucks; es gibt da draußen weder Wärme noch Kälte, es gibt nur Moleküle, die sich mit mehr oder minder großer mittlerer kinetischer Energie bewegen usw..... Schließlich gibt es da draußen ganz gewiß keinen Schmerz." [von Foerster, Konstruieren, S.43]

Grundvorassetzung zur Konstruktion sind aber solche Inhalte wie wie Regelmäßigkeit, Brauchbarkeit und Konstanz in der Erlebenswelt. Dazu Ernst von Glasersfeld: "Sowohl Regelmäßigkeit als auch Konstanz setzen wiederholtes Erleben voraus, und Wiederholung kann nur aufgrund eines Vergleichs festgestellt werden, der ein Gleichheits [oder Ungleichheits-]urteil liefert. Gleichheit [und auch Ungleichheit] ist aber.....immer relativ....... denn es kommt auch hier nicht darauf an, wie ein Gegenstand objektiv betrachtet oder in Wirklichkeit beschaffen ist, sondern nur darauf, ob er den erwarteten Dienst leistet und darum paßt, [oder wirkt in seinen Bezügen und Vollzügen] oder nicht." [Glasersfeld, Wirklichkeit, S.210]

Noch ein letzer Satz:

Psychische Konstruktionen bauen auf encodierten  Wissen auf:

"Wissen wird vom lebenden Organismus aufgebaut, um den an und für sich formlosen Fluß des Erlebens soweit wie möglich in wiederholbare Erlebnisse und relativ verläßliche Beziehung zwischen diesen zu ordnen. Die Möglichkeiten, so eine Ordnung zu konstruieren, werden stets durch die vorhergehenden Schritte in der Konstruktion bestimmt. Das heißt, daß die wirkliche Welt sich auschließlich dort offenbart, wo unsere Konstruktionen scheitern. Da wir das Scheiten aber nur in eben jenen Begriffen beschreiben und erklären können, die wir zum Bau der scheiternden Strukturen verwendet haben, kann es uns niemals ein Bild der Welt vermitteln, die wir für das Scheitern verantwortlich machen könnten." [Glasersfeld, Einführung, S.37]

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