So wie es sich darstellt, ist dein Vater nicht gerade ein mitfühlender Mensch. Zu Tieren hat er kein besonderes Verhältnis. Die Katze hat er seinem bettelnden Kind geschenkt, wie ein Fahrrad oder ein Smartphone.

Niemand hat damals darüber nachgedacht, dass Katzen 20 Jahre leben. Dass sie denkende, fühlende Lebewesen sind. Und dass sie Bedürfnisse haben. Anders als ein Smartphone kann man sie nicht abschalten. Jetzt hat dein Vater eine neue Partnerin, die wahrscheinlich keine Katze will, also wird das Tier eben wieder abgeschafft, wie ein ausgedientes Fahrrad.

Sicher hast du auch noch nie darüber nachgedacht, was aus der Katze wird, wenn du mal wegziehst. Oder einfach andere Interessen und Verpflichtungen hast. Sie müsste letztlich bei deinem Vater bleiben, der sie ablehnt. Kein schönes Schicksal.

Deshalb sei froh, wenn das Katzenviech jetzt in gute Hände kommt. Nimm doch mal Kontakt zu den Leuten auf. Vielleicht kannst du die Katze ja ab und zu besuchen.

Allerdings erwarte nicht zu viel. Katzen hängen mehr an ihrem Revier als an einzelnen Menschen. Ihr Verhalten ist situationsabhängig. Sie freunden sich mit dem Menschen an, der sie versorgt und verfügbar ist. Lange Trauer um Ex-Versorger kennen sie nicht. Es kann sogar sein, dass deine Katze dich nach einiger Zeit nur noch als beiläufige, entfernte Freundin betrachtet.

Mach dir also keine Sorgen, der Katze wird es gut gehen. Sieh lieber zu, dass du baldmöglichst auf eigenen Füßen stehen und ausziehen kannst. Sobald du ein eigenes, halbwegs geregeltes Leben hast, kannst du auch wieder Katzen halten.  

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